Router in Tauschbörse kaufen - Sicherheit ?

[wikkinger]

Ich überlege schon lange hin und her, ob ich mich aus Sicherheitsgründen auch mal wagen könnte einen neuen/neuwertigen Internet Router bei einer Tauschbörse von privat zu kaufen?
Ich will sihn chließlich nicht nur für irgendwelches harmloses Allerwelts Zeug nutzen, sondern vielleicht auch den geschäftlichen Verkehr unserer kleinen Firma mit Geschäftspartnern, Anwälten, Notaren, usw. drüber routen.

Während es bei interessanten DSL Routern noch viele Geizhals Anbieter gibt sind bei Mobilfunk-Routern die gewerblichen Anbieter sehr rar gesät. Diese Mobilfunk Geräte werden fast ausschließlich von Providern direkt an Kunden verkauft, es bleibt mir also nur die Möglichkeit direkt von einem solchen Kunden zu kaufen, der sein neues Gerät angeblich plötzlich doch nicht mehr braucht.

Aber schließlich weiß man da nie ob die Angaben des privaten Verkäufers alle stimmten wie neu, unbenutzt, unbeschädigt das Gerät wirklich ist?! Auch weiß man nie ob er selber wirklich der erste Besitzer ist und nicht vielleicht doch andere, mir verschwiegene zwielichtigere Vorbesitzer gab, die was damit angestellt haben?!

Und vorallem habe ich immer irgendwie die Befürchtung oder ob jemand gar in Spionage, Hacker Absicht was am Router oder seiner Firmware rum manipuliert hat, sodass er auch nach dem Verkauf an mich noch auf Router oder seinen Datenstrom Zugriff hat!?!?

Oder sollte es reichen wenn ich von der Provider Homepage die aktuellste Firmware noch einmal einspiele, um praktisch alle Manipulationsmöglichkeiten (die nicht gerade von NSA Level Profis) gemacht wurden zu löschen und kann ihn dann sorgenfrei nutzen?

[max_payne]

Wenn du dies wirklich als Firma machen möchtest hast du vermutlich sowieso ein Problem wegen des Vorsteuerabzuges.
Theoretisch sollte es aber reichen die neueste FIrmware drüberzuspielen und die Konfig zurückzusetzen. (mal abgesehen vom Garantiethema)

Paranoidenmodus: Sofern tatsächlich die Hardware verändert wurde, nützt dir die Firmware vermutlich nicht viel

Du kannst aber beim großen weltweiten Anbieter mit dem A... schauen, dort wirst du sicher fündig. z.B: TL-MR3420

[wikkinger]

Die Steuer ist hier eh nicht die Frage und auch nicht das Problem. Wenn ich es in der Buchhaltung haben will schreibe ich ne Privatrechung an die Firma und kann es somit zumindest brutto die Firma zahlen lassen.

Außerdem ist mir ein Vorteil der Variante Tauschbörse eingefallen. Die Mobilfunk Router Hersteller bieten ja selber leider kaum Support und Firmwares an, sondern überlassen das den Providern.
Wenn ich also doch einen ungebrandeten, freien Router bei Gewerblich kaufe, komme ich bei auftauchenden Sicherheitslücken zukünftig nicht an Firmware Updates vom Support ran und kann nur die probieren, ob sich nicht doch unwahrscheinlicher-weise eine Provider Firmware einspielen lässt und funktioniert.

[max_payne]

Also zumindest bei TP-Link gibt es Zugriff auf die Firmwares via Homepage und auch Support per Mail. (ob dieser hilfreich ist, ist eine andere Frage).

Für meinen Huawei UMTS-Stick habe ich auch von der Huawei-Seite die letzte Firmware herunterladen können. Generell ist es so, dass die Provider die Firmware vom Hersteller später, bzw. manchmal überhaupt gar nicht bereitstellen.

[lordpeng]

hardware reset und firmware drüber und fertig ... wennst dann immer noch zweifel hast, solltest du dir die frage stellen warum du einen gebrauchten router aus einer für dich unsicheren bezugsquelle kaufen willst

btw. in meinen augen sinnlose/übertriebene paranoia sonst nix ... und wenn jemand explizit was von DIR will, dann jubelt er dir so oder so ein backdoor unter ...

es gibt berichte über vermeintlich NAGELNEUE hardware führender hersteller, welche angeblich von diversen 3-buchstabenorganisationen vor der auslieferung manipuliert wurde

[jutta]

ich denk auch, dass backdoors eher vom hersteller selbst als von einem ebay-haendler eingebaut werden. zumindest sprechen da die meldungen der letzten monate dafuer.

wie lordpeng geschrieben hat: resetten und die original-firmware drauf. wenns ein cisco sein soll, musst du dir vorher ueberlegen, wo du die firmware herkriegst. [1]

probleme beim kauf in der bucht und anderen virtuellen flohmaerkten gibts eher in der preislage, dass "nie gebrauchte und originalverpackte" geraete beim auspacken nicht ganz so nagelneu aussehen oder dass ein falsches netzteil dabei ist oder gar keines oder dass die cmos-batterie von einem notebook hinueber ist und der verkaeufer steif und fest behauptet, dass das notebook bei ihm vor dem versand noch tadellos funktioniert hat und ich bloss zu bloed bin, im bios das datum richtig einzustellen ...

[1] bei ciscos schau ich mir vor dem reset immer erst die config an. es ist lustig, wieviele router samt firmen ip adressen, zugangsdaten, namen der ansprechpersonen usw auf den markt kommen.

[wikkinger]

So was haltet ihr von folgendem privaten Anbieter?
In letzter Zeit habe ich mich z.B. für die Router eines Anbieter interessiert der immer so ein zwei neue/neuwertige Provider Geräte im Angebot hatte.
Im Angebotstext oder auf Email Nachfrage gab es immer die Auskunft, dass selbst bei neuen Geräten die er angeblich nur zum Fotografieren oder Firmware Update ausgepackt hat, keine Original-Rechung (für Garantiezwecke) mehr dazu gäbe.
Auch habe ich mich gefragt wie ein Privater in den letzten zwei Jahren so 20 neue Router verkaufen konnte?!
Das Beides hat mich trotz guter Kommunikation doch zu sehr irritiert um zu kaufen.

Anhand von Namensbestandteilen und Angabe des Bezirks, habe ich mir aber jetzt ergoogelt, dass es sich dabei wohl um jemanden von einen kleinen lokalen Händler handeln dürfte, der Telefonie, DSL, Kabel Produkte verkauft. Das wäre dann doch wohl eine Erklärung woher der die vielen, neuen Router ohne Rechung hat.

[lordpeng]

>dabei wohl um jemanden von einen kleinen lokalen Händler handeln dürfte, der Telefonie, DSL, Kabel Produkte verkauft.
>Das wäre dann doch wohl eine Erklärung woher der die vielen, neuen Router ohne Rechung hat.

händler verkauft ware ohne rechnung? ... klingt schon etwas seltsam oder? selbst bei gebrauchter ware muss ein händler eine rechnung ausstellen, wenns jetzt nicht grad sein privateigentum war ...

aber im grunde solang die ware ned irgendwo vom lastwagen gefallen ist, kanns dir als käufer egal sein, ob der verkäufer die ware jetzt versteuert oder schwarz verkauft ...

[wikkinger]

Mein Gott wo denkst du da wieder hin. Irgend jemand von dem Laden verkauft da irgendwie übrig gebliebene Router privat weiter und nicht als Firma. (Die Frage ist eher wieso bleibt da überhaupt neue, aktuelle Geräte übrig?) Wie er das in Buchhaltung dreht damit die Finanz nix mitkriegt ist seine Sache.
Ich rede nur von der Rechung die er bei seinem Einkauf erhalten hat, denn bei neuen Artikeln geben private Verkäufer die freiwillig auch gerne mit dazu.
Würde er da z.B. die Rechung von seinem Einkauf als Firma weiter geben oder mir jetzt zusätzlich eine mit seinem Firmenname drauf schreiben, könnte ich als Käufer auf einmal behaupten, dass war kein Privatverkauf sondern gewerblich und die entsprechenden Rechte wie Gewährleistung usw. von ihm einfordern.

[lordpeng]

>Würde er da z.B. die Rechung von seinem Einkauf als Firma weiter geben oder mir jetzt zusätzlich eine mit seinem
>Firmenname drauf schreiben, könnte ich als Käufer auf einmal behaupten, dass war kein Privatverkauf sondern gewerblich
>und die entsprechenden Rechte wie Gewährleistung usw. von ihm einfordern.
wie soll das gehen? der hat die rechnung in seiner buchhaltung und muss sie auf zuruf eines steuerprüfers vorweisen können ...

was das mit der garantie betrifft: so funktioniert das ned, grosshändler und distributoren schei***en idR. auf endkunden, d.h. die werden dich IMMER auf den händler verweisen, wo du die ware bezogen hast, selbst wenn du deren rechnung an selbigen händler in händen hälst ...

>Die Frage ist eher wieso bleibt da überhaupt neue, aktuelle Geräte übrig?
wie schon erwähnt ... ab und zu fallen sachen vom lastwagen ... bei vielen höherwertigeren routern/firewalls kommt das aber eh schnell auf, weil die dinger oft registriert werden müssen um sämtliche lizenzen die dabei wären frei zu schalten und/oder software upgrades zu bekommen und/oder support vom hersteller zu bekommen, etc. ...

[jutta]

Die Frage ist eher wieso bleibt da überhaupt neue, aktuelle Geräte übrig?)

koennte retourware sein. es gibt ja genug leute, die router bestellen, nicht damit zurecht kommen und dann nach fernabsatzgesetz vom kauf zuruecktreten. auf den geraeten bleibt der haendler sitzten und sie werden mit jeder woche im regal weniger wert. da kanns dann schon sein, dass er versucht, in der bucht wenigstens ein paar euro dafuer zu bekommen.

die neuen providergeraete sind damit allerdings nicht erklaert. aber bei ebay gibts vieles, was es nicht geben kann.

[lordpeng]

>da kanns dann schon sein, dass er versucht, in der bucht wenigstens ein paar euro dafuer zu bekommen.
aber ned privat, entweder er ist händler und hat eine gewinnerzielungsabsicht und handelt mit eigentum seiner firma, oder er verkauft privat ab und zu ein gerät, aber wenn daraus mehr als nur 'ab und zu' wird, liegt wohl wieder die gewinnerzielungsabsicht vor und wenns dann keine rechnung gibt, ist das IMHO klassische steuerhinterziehung

[jutta]

ein grosser teil jener, die sich bei ebay als "privatverkaeufer" deklarieren, machen das wahrscheinlich, um die gewaehrleistung zu umgehen. gewerblich im sinne des gesetzes ist es allemal, wenn man regelmaessig und in erwerbsabsicht irgendwelche sachen verkauft. und wenn er ueber geringfuegigkeitsgrenzen rauskommt, wird der das wohl auch versteuern muessen.

bei einzelunternehmen und personengesellschaften ist die grenze zwischen privat und geschaeftlich allerdings manchmal ein bissl verschwommen.

zu den mobil-routern: die ersten paar treffer bei ebay (webcube, tp-link, vodafone) waren alles von gewerblichen anbietern mit impressum, rechtsbelehrung und allem drum und dran. nur eine "A1 internet box" wird von privat angeboten. wikkinger und ich muessen ein verschiedenes ebay haben

[max_payne]

Ich vermute, dass es sich hierbei um Handyshops handelt, die die Verträge mit nem neuen Handy verkaufen, und das Handy entweder dem Kunden abkaufen, oder bei weniger versierten Kunden vielleicht "einbehalten" und durch etwas minderwertigeres ersetzen.