30 Jahre Jubiläum C auf MS-DOS-PC

[peter47]

Ich habe vor genau 30 Jahren mit einem Kollegen das Warenwirtschaftssystem mit Kassa für die steirischen Lagerhäuser programmiert.

Dieses Programm läuft noch heute.... Hat somit unbeschadet das Jahr 2000 und den € überlebt. Bemerkenswert ist auch, dass die Wartung von Anderen durchgeführt wird, ohne Übergabe.

Eckdaten zur Technik:

Entwickelt wurde auf IBM XT's, eine der ersten in der Steiermark. Also 10 MB Festplatte und 128kb Arbeitsspeicher.

Programmiersprache Lettuce C V 1.0 . D.h. 1 Diskette mit dem Compiler, 1 kernighan ritchie C-Buch und 1 gedruckte Seite was daraus noch nicht implementiert ist.

Filesystem MS-DOS mit einem binären Baum als Indexsystem.

Keine grafische Oberfläche

Euer IT-Dinosaurier Peter

P.S.: Vor diesem Projekt hatte ich Erfahrungen auf IBM-Großrechner mit DOS VSE und PL./I

[Gorbag]

ist ja cool.
Interessant finde ich auch, dass die Lagerhäuser immer noch mit dieser Software arbeiten, denn man sollte meinen, dass in der Zwischenzeit deren Bedürfnisse gewachsen sind und die Software eigentlich damit mitwachsen sollte...?

[peter47]

... Das Programm war schon so umfangreich und hochparametrierbar konzipiert, dass es bis heute reicht.

Ich bin sogar der Meinung, dass es noch immer ein Wettbewerbsvorteil ist....

Noch was zum schmunzeln:

Wir haben das System "Sepp" getauft, bis heute hat niemand das Programmdirectory umbenannt...

PS: Wartung gab es natürlich, jetzt wird z.B. Auf Laser gedruckt und nicht mehr mit Matrixdrucker auf Endlospapier

Und noch ein Paradoxon: Programm wird mit jedem HW-Wechsel schneller

[pc_net]

"hochparametrierbar konzipiert" ...

nicht viele programme werden so gestaltet ... aber wie man sieht, sind genau diese programme die langlebigsten ... natürlich sind über die zeit auch dort anpassungen notwendig, aber insgesamt ist der wartungs- und weiterentwicklungsaufwand bei grundsätzlich derart konzipierten programmen unterm strich am geringsten ...

nur leider verstehen dieses konzept viele analytiker und entwickler immer noch nicht ...

[peter47]

Und letztendlich hilft auch Objektorientiertheit...
Obwohl C dies nach reiner Lehre nicht unterstützt...

Bei der o.a. Druckerumstellung waren nur 3 Unterprogramme zu ändern :

Rechnungskopf, Rechnungszeile und Rechnungssumme

[lordpeng]

>nicht viele programme werden so gestaltet ... aber wie man sieht, sind genau diese programme die langlebigsten ...
>natürlich sind über die zeit auch dort anpassungen notwendig, aber insgesamt ist der wartungs- und >weiterentwicklungsaufwand bei grundsätzlich derart konzipierten programmen unterm strich am geringsten ...
also ich glaube es ist nicht aus der luft gegriffen wenn ich behaupte, dass es von softwareanbietern gar nicht unbedingt erwünscht ist, wenn die software wartungsfrei (ja auch sowas gibts) bzw. wartungsarm ist ...

... wenn eine software sehr wartungsarm ist, könnte der kunde ja auf die idee kommen, den wartungsvertrag zu kündigen ...
natürlich ist es legitim, wenn der softwarenabieter für wartung geld verlangt, aber hier trennt sich die spreu vom weizen, während manche softwarehäuser alle paar tage patches bugfixes und verbesserungen bei verhältnissmässig geringen kosten für den wartungsvertrag ausliefern, zocken andere softwareklitschen ihre kunden ab wo's nur geht (bsp. 150 euro/monat nur damit man 3 updates im jahr bekommt, von denen nichtmal ersichtlich ist, was sie bringen bzw. ob sie dem endanwender überhaupt was bringen ...)

manche anbieter sind da wirklich sehr kreativ ...

... wir sind zwar nur hardware-lieferant, aber genau das ist der grund warum wir keine wartungsverträge anbieten ...

[Chas]

Glückwunsch an den TE, scheint ja wirklich ein tolles Programm zu sein

[peter47]

@lordpeng:

Es gibt noch einen Blickwinkel:

Manche Programme (z.B. SAP) sind so kompliziert zu bedienen, dass man nach der Einführung mehr Personal braucht als davor und das beim selben Arbeitsvolumen

[lordpeng]

>Manche Programme (z.B. SAP) sind so kompliziert zu bedienen, dass man
>nach der Einführung mehr Personal braucht als davor und das beim selben Arbeitsvolumen
naja wobei etliche mir bekannte firmen wo ERP gschichtln a'la SAP/NAV/AX/sonstwas direkt im haus betrieben werden, meist sowieso selber ein paar inhouse entwickler angestellt haben weils ihnen idR. einfach günstiger kommt (häufig allein schon deshalb um aufgrund der komplexität solcher lösungen zwischen dem kunden und dem softwarenbieter vermitteln zu können ...)