DSL wird noch lange (ich sage niemals "immer", mit so etwas fährt man "immer" ein
) notwendig sein, genauso wie Kabel-Zugänge und was es sonst noch so gibt.
Was dem DSL fehlt, oder was es die letzten Jahr nicht hatte, das war ein großer Sprung nach vorne um alle bereits vorhandenen Nutzer an einer Weiterentwicklung teilhaben lassen zu können.
Zwar gibt / gab es auch bei DSL Upgrades, technologiebedingt profitieren aber nur jene Nutzer davon die optimale Bedingungen haben (= kurze Telefonleitung, die nicht bereits 10x geflickt wurde). Alle anderen Nutzer gucken durch die Röhre, denn gegen diese Einschränkung ist kein Kraut gewachsen.
Auch der DSL-Netzausbau ändert nichts an dieser Tatsache, denn die Errichtung der Outdoor-VDSL-Gegenstellen macht die die Technologie besser, dadurch werden einfach die Telefonleitungen der Kunden kürzer, und damit geeignet für moderne DSL-Techniken.
Sieht man sich hingegen UMTS in seiner Ur-Form mit seinen maximalen 0,irgendwas Mbit/sec, und dagegen das was heute möglich ist, dann konnte das einzig durch (Software-)Upgrades der schon damals vorhandenen Mobilfunkstationen erreicht werden. Um anstatt UMTS mit seinen 384 kbit/sec den derzeit aktuellsten Standard mit 42 Mbit/sec nutzen zu können braucht es genau keine neuen Sendetürme mit geringerer Entfernung zu mir. Das funktioniert mit den exakt gleichen Gegenstellen (=Sendetürmen) als noch vor Jahren.
Meine 5 km lange Telefonleitung läuft hingegen zwar natürlich nach wie vor mit dem Ur-DSL (DSL1), sämtliche Upgrades (ADSL2+, VDSLx, Vectoring, etc.) bringen aber schlicht genau gar nichts, da man dafür die 5 km lange Leitung verkürzen müsste.
In diesem Punkte hatte Mobilfunk einen wesentlichen Vorteil bis jetzt.
Und ich meine es wird noch besser: Mit LTE800 werden nicht nur die jetzigen Mobilfunkteilnehmer von höheren Geschwindigkeiten profitieren, die Reichweite des Signals ist sogar höher als bei den alten Technologien inkl. GSM900.
Am Begriff "geteiltes Medium" hänge ich mich lieber nicht so fest, denn letzendlich ist jede Verbindung im Internet irgendwo geteilt - ansonsten ist es kein Internet das man nutzt. Im Bedarfsfall gilt es wie überall Engpässe zu identifizieren und an den entsprechenden Stellen wieder für ausreichend Kapazität zu sorgen.
Inzwischen betrachte ich sogar meine DSL-Leitung als stark geteiltes Medium, Stichwort Störabstand, den mir die anderen Nutzer in meiner Umgebung von 17 dB auf 6 dB hinunter reißen, nur wenn diese mit ihren DSL-Modems am Stromnetz hängen (bei Nutzung meines 4 Mbit-Profils)