Hallo!
Ich möchte verscuhen, noch sachlich zu bleiben, auch wenn es bei diesen Antworten teilweise schon recht schwer fällt...
robert1 hat geschrieben:Was ändert sich jetzt wenn ich z.B. ein Netzteil nehme mit Output: 5V 4,8A?
Läuft es technisch einwandfrei?
Nein, dieser Lösungsweg ist sicher zum Scheitern verurteilt!
Das gesamte Gerät ist auf eine Eingangsspannung, oder einen entsprechenden Bereich der Eingangsspannung ausgelegt.
Das bedeutet, daß nominell vielleicht 12 V benötigt werden und alle internen Spannungswandler damit arbeiten.
Im Normalfall wird man da die Toleranzen möglichst großzügig auslegen, übliche Spezifikationen sind da durchaus 10 bis 15 V.
Wenn der A Wert aus dem Outputbereich keine entscheidende Rolle spielt, dann kann man Universalnetzteile mit 16A benutzen.
In erster Näherung ja!
Das Problem ist oft, daß für den Fehlerfall (!) auch mit der "weichen" Spannung des Netzteils gerechnet wird (also Spannungseinbruch bei Überlast) und so wieder ein paar Bauteile wie eine Feinsicherung weg rationalisiert werden (der BWLler rechnet dann 2 Cent mal 100.000 Geräte...). Dem 16A-Netztel ist es dann vollkommen egal, ob 1 A oder 5 A entnommen werden, nur fangt dann im Fehlerfall zuerst was zu riechen an, kurz danach raucht es...
Der Wirkungsgrad ist doch egal oder? Ich verbrauche nur soviel, wieviel das Endgerät vom Netzteil zieht. Ist es wirklich so einfach?
Auch hier wieder, in erster Näherung: ja!
Wenn man es genau betrachtet, dann kann (!) ein Netzgerät für seine maximale Ausgangsleistung optimiert werden. Im Leerlauf gibt es schon große Unterschiede im Wirkungsgrad auftreten. Genau diesem Fall wird z.B. bei PC-Netzteilen mit der "80+"-Zertifizierung entgegengewirkt. Hier wird im einfachstem Fall garantiert, daß bei halber Last das Netzteil einen Wirkungsgrad von mindestens 80 % hat. Bei 10% Last kann das aber auch schon nur mehr 70 oder gar 60% sein.
Dies aber bei einer Ausgangaleistung von 300 - 500 W.
Bei kleinen Netzteilen im Bereich weniger Watt wird die Differenz kaum ins Gewicht fallen, wenn nicht gleich durch die Produktionsstreuung zunichte gemacht wird.
Nun zurück zu deinem Beispiel, wonach der Router/Modem 12 W benötigt.
Nehmen wir nun zwei (realistischere) Fälle an:
1. ein 1A-Netzteil das 100 % ausgelastet ist. Nehmen wir da großzügig 80% Wirkungsgrad an. Ergibt 15 W Leistungsaufnahme. Das Jahr hat 8760 h, ergibt - wenn das Modem immer eigeschaltet bleibt - bei einem Strompreis von 0,18 EUR/kWh jährlich Stromkosten in Höhe von EUR 23,60.
2. ein "großes" Netzteil mit 24 W Ausgangsleistung (2 A), da es nur zu 50% belastet ist, nehmen wir einen Wirkungsgrad von 70% an. Also gleiches Rechenbeispiel: 12 W / 0,7 = 17 W. Ergibt jährliche Kosten EU 27,00.
Ergibt eine Differenz von grandiosen EUR 3,40 pro Jahr.
Oder ein Kaffee im Gasthaus.
Oder eine Packung Zigaretten.
Ach ja, ich hatte gerade ein defektes Steckernetzteil meines mobilen Internetrouters (12 V, 1 A).
Ersatz beim blauen Klaus EUR 9,99...
Roland