Frage zu IPv6

[MaisonBlanche]

Hallo,
ich hab eine Frage zu IPv6 die eigentlich einfach zu beantworten sein sollte (hab aber auf Anhieb im Internet nichts dazu gefunden).

Mit der Einführung von IPv6 ist ein NAT ja nicht mehr vorgesehen. Es findet nur mehr eine End-zu-End-Kommunikation statt. Das würde bedeutet dass es kein internes Netzwerk im Stil von "192.168.x.x" mehr geben wird. Es gibt also nur noch eine einzige (öffentliche) IP für jedes Gerät. Soweit so gut. Aber jetzt zu meinen Fragen:

- Was passiert bei einem Ausfall der Internetverbindung? Bleibt das interne Netzwerk mit den öffentlichen IP-Adressen bestehen?
- Wenn ich den Provider wechsle müssen dann alle Geräte neu konfiguriert werden?

Ich weiß dass NAT von vielen als notwendiges Übel gesehen wird dass so schnell wie möglich verbannt gehört. Ich sehe es aber als ein System dass sich etabliert hat, und viele Vorteile mit sich bringt. Was werden die Provider in Zukunft machen? Ziehen die das mit der End-zu-End-Kommunikation durch oder setzen sie auch unter IPv6 auf NAT(66), was ich sehr begrüßen würde.

[Herculess]

dazu gibt's wohl keine definitive aussage, da das jeder provider anders lösen kann.
dass du dann keine ip hast ist eher unwahrscheinlich, da man grundsätzlich eine lokale ip hat und auch die öffentlichen meist mittels dynamischer vergabe zugewiesen werden. in der regel bekommst du vom provider ein netz zugewiesen, dh. dieses kannst du intern verwenden wie du willst (statisch als auch dynamisch).
wie es bis dato aussieht, wird es aber auch für ipv6 NAT geben, zumindest gibt es bereits lösungen dafür (u.a. mit ip6tables)

greets

[wernerkl]

du bekommst mehrere ip´s unter v6, öffentliche, lokale usw.; einige fürs interne Netzwerken werden von deinem "lan" selbst generiert, andere bekommst von deinem Provider zugeteilt!

[MaisonBlanche]

Ich hab oft gelesen dass nach einem Providerwechsel das interne Netzwerk neu eingerichtet werden muss, weil man neue IP-Adressen zugeteilt bekommt. Wenn aber der Router diese selbst vergibt, stimmt dieses Argument nicht, oder?

Ich glaub ich sollte mir lieber ein Buch zu dem Thema kaufen

[Herculess]

nachdem man die IPs idR via autokonfiguration erhält, ist dieses argument wohl eher kein argument.
wenn man die IPs manuell vergeben hat bzw. in Konfigurationen hinterlegt hat, muss man auch bei IPv4 eine Änderung durchführen, daran ändert sich nichts.

greets

[jutta]

> Ich hab oft gelesen dass nach einem Providerwechsel das interne Netzwerk neu eingerichtet werden muss, weil man neue IP-Adressen zugeteilt bekommt. Wenn aber der Router diese selbst vergibt, stimmt dieses Argument nicht, oder?

du meinst bisher, also bei ipv4?

das haengt vom router und vom provider ab und natuerlich vom jeweiligen produkt.

frueher war es ueblich, dass man den router vorkonfiguriert vom provider bekam und selbst nichts umstellen konnte. wenn der dann zb 10.7.0.1/16 als lan-ip hat, musstest du dein bisheriges 192.168.0.0/24 netz eben aendern (sei es manuell oder per dhcp). heute kann man bei den meisten privatprodukten den router selbst nach wunsch einrichten und bei businessprodukten wuensche fuers setup aeussern.

aenderungen gab es jedenfalls auch bei oeffentlichen /29 oder /28 (oder groesser) netzen. wenn du da den provider wechselst, aendern sich die ip adressen und du musst deine server, router usw neu konfigurieren. aber oeffentliche ipv4-netze werden heute wohl nur mehr in ausnahmsfaellen im lan verwendet.

[MaisonBlanche]

Nein, ich meinte IPv6-Adssen ohne NAT - also komplett ohne eine v4-Adresse. Es findet dann ja eine End-zu-End-Kommunikation der Geräte statt, und das interne Netzwerk im jetzigem Sinne gibt es nicht mehr.

[wernerkl]

gibt es schon durch z.b. local unicast Adressen, wie gesagt eine netzwerkkarte bekommt mehrere ipv6 Adressen!

[MaisonBlanche]

OK, danke, das beantwortet meine Frage soweit. Da bin ich gespannt wie das in Zukunft gelöst wird. Würde mich nicht wundern wenn man im Business-Bereich weiterhin auf eine NAT-Lösung setzt. Unternehmen bleiben da oft bei Altbewährtem.

[wernerkl]

wer setzt im Business auf nat?

[local.host]

Ich weiß dass NAT von vielen als notwendiges Übel gesehen wird dass so schnell wie möglich verbannt gehört. Ich sehe es aber als ein System dass sich etabliert hat, und viele Vorteile mit sich bringt.

er hat Jehowa gesagt!

[MaisonBlanche]

wer setzt im Business auf nat?

Ernsthaft jetzt? Ich weiß nicht wie es bei den ganz großen Konzernen ist, aber bei kleineren bis mittleren Unternehmen (von denen wir in Österreich jede Menge haben) so ziemlich jeder.

[lordpeng]

>wer setzt im Business auf nat?
die frage müsste wohl eher lauten, wer nicht, wennst ned grad ISP oder ein konzern mit entsprechender grösse bist, wirst selten public IP's auf allen endgeräten brauchen bzw. wollen ...

[wernerkl]

schon klar für kleinere unternehmen! mein beitrag bezog sich auf zwanghafte "vernattung" der Anbindung!

[Herculess]

also ich kenn da ein paar firmen die intern "öffentliche" IPs verwenden und dennoch NAT verwenden..
das ist eher nix ungewöhnliches und nein, das sind keine kleinen Firmen.

greets