Automatische geschwindigkeit bei Ethernet zuverlässig?

[sim-value]

Hi, hoffe der Thread titel ist jetzt nicht all zu unglücklich gewählt, aber im Prinzip geht es um folgendes:

War gestern bei einem Freund und habe als ich dort am PC war einen Geschwindigkeitstest gemacht, das Ergebnis 10/4 kam mir doch etwas sehr komisch vor, deswegen hab ich weiter geforscht.
In den Details der LAN Verbindung (zum Netgear Router) stand dann eine Verbindungsgeschwindigkeit von 10 mbit, in den Geräte Einstellungen war die Geschwindigkeitskonfiguration auf "Automatisch" gestellt.

Nach ein bisschen Herumsuchen, ob der Router eh 100 mbits LAN ports hat, hab ich dann den Port manuell auf 100 mbit half-duplex gestellt, und siehe da: Speedtest ergibt plötzlich 35/4!

Passiert sowas öfter das die automatische Geschwindigkeitskonfiguration falsch liegt, oder kann man hier von einem seltenen Bug, oder einer Fehlkonfiguration im (Intel) Treiber ausgehen?

TL;DR Von 35 mbits sind via Kabel nur 10 Nutzbar weil auto-config den LAN Port auf 10 mbits gestellt hat, passiert sowas öfter?

[zigan]

Passiert sowas öfter das die automatische Geschwindigkeitskonfiguration falsch liegt, oder kann man hier von einem seltenen Bug, oder einer Fehlkonfiguration im (Intel) Treiber ausgehen?

normalerweise wird bei "auto" je nach anschluss der schnellst mögliche ausgewählt
aber da an jeder der beiden enden unterschiedliche hardware und software(treiber/version) zum einsatz kommt, kann es schon passieren, daß sich beide seiten auf die sichere seite einigen--> 10Mb,
ich hatte schon mal bei sun systemen die herausforderung, dass wir jeden port einzeln (jeweils 4mal) je switch-hersteller/modell anders konfigurieren mussten, um das maximum herauszuholen, diw windows laptops konnten sich automatisch einigen....

[jjknw]

@sim-value:

Da gibt's wohl ein Problem mit Autonegotiation (siehe <http://de.wikipedia.org/wiki/Autonegotiation>), was gelegentlich noch immer nicht friktionsfrei funktioniert...

Theoretisch wäre die manuelle Einstellung "100 Mbit full-duplex" noch "besser", aber wenn's mit "100 Mbit half-duplex" stabil funktioniert, lass es so - überhaupt dann, wenn dein Freund mit seinem PC nur via Router den Internetzugang nutzt und eh nicht intern (sprich: im "geswitchen" LAN) mit anderen Geräten kommuniziert.

[Stefan Hedenig]

100 Vollduplex ist nur dann eine Variante, wenn man die Gegenstelle auch auf 100 Vollduplex stellen kann (was bei Chello Modems nicht unbedingt der Fall sein muss).
Wenn nämlich Auto-Negotiation nur bei einer Seite (in dem Fall dem Modem) aktiviert ist, fällt diese automatisch auf 100/Halbduplex zurück. Dadurch gibts einen Duplex Mismatch und grobe Probleme mit dem Durchsatz. Also ist es vernünftiger auf 100 Halbduplex zu stellen, wenns mit Auto-Negotiation sonst garnicht oder nur mit 10 Mbit geht.

Also kurz:
Auto <-> Auto = OK
100H <-> Auto = OK (aber nur Halbduplex)
100F <-> Auto = Blöd (Duplexfehler, Haufenweise Kollisionen)
100F <-> 100F = OK
(100H <-> 100H ist natürlich auch OK, aber wer macht das freiwillig?)

[sim-value]

Danke euch allen, also so wie ich das verstehe sollte es meistens zwar funktionieren, aber auch häufig genug nicht das man es im Hinterkopf behalten sollte.

Das mit Half-Duplex war so eine instinktive Vorsichtsmaßnahme, nicht das er am Ende er ein Cat 3 Kabel verwendet und am Ende die hälfte seiner Pakete verloren geht. (Konnte auch die genauen Spezifikationen des Routers nicht erötern, da die Netgear seite nicht sehr hilfreich war)

[Heiko]

Cool, die Frage und die Antworten waren auch für mich sehr hilfreich. Immer gut, das im Hinterkopf zu behalten!
Mörci!