Hi,
Etwas sachlicher wird in anderen Foren diskutiert.
Wir bekommen z.B. FTTH noch dieses Jahr (nicht von Telekom) und dort sieht das anders aus. LWL bis in den Keller des Hauses, dort hängt ein Kasten mit LWL Port als Schnittstelle zum Anbieter und auf der anderen Seite einmal klemmen für Doppelader und einmal ein Koaxialkabel. Auf den Koax Kabel kommt DVB-C drauf (Kabelfernsehen digital), dass die Box erzeugt (die MPEG2 Streams kommen digital über das LWL Kabel, unabhängig vom Internet). Auf der Doppelader schaltet der Kasten wahlweise analoges oder ISDN Telefon, auch das kommt über das LWL Kabel (nicht VoIP, ein eigenes Protokoll für und unabhängig vom Internet), sowie VDSL2 mit 100 MBit/s.
D.h. letztlich musst du vom Keller aus zwei Kabel hochziehen, eine Kupferdoppelader und ein Koaxkabel. Das Koaxkabel steckst du in einen DVB-C Empfänger und hast damit digitales Kabelfernsehen. Die Doppelader kommt in einen Splitter, wie heute auch, der einmal Telefon ausgibt (analog oder ISDN), wo du direkt normale Telefone anschließen kannst, und einmal das reine VDSL2 Signal, was in ein VDSL2 Modem (wobei eher Router) geht, und erst das hat dann Ethernet Schnittstelle (bzw. eingebaut WLAN).
Der Vorteil des Systems? Die meisten Häuser haben bereits heute ein Koaxkabel bis in den Keller (wenn sie Kabelfernsehen haben), oder eine Koaxsteigleitung vom Dach bis zum Erdgeschoss (wenn sie terrestrische Antenne haben), was man leicht bis in den Keller verlängern kann. Und Kupferdoppelader haben alle Häuser mit Telefon in den Keller. D.h. im Haus selber muss kein einziges Kabel gezogen werden. Die vorhandenen Kabel werden an die neue Box angeschlossen, die Box mit dem LWL Kabel des Anbieters verbunden und schon hat jeder im Haus:
1. Digitales Kabelfernsehen
2. Analoges/ISDN Telefon
3. VDSL2 Internet mit bis zu 100 MBit/s (und die bekommst du auch, weil die in-House Leitungen ja max. 10-50 Meter lang sein dürften, selbst in großen Häusern).
LWL bis in jede Wohnung hieße:
a) Leitung durch das Haus legen (teuer! Wände aufstämmen, Schlitze klopfen, bohren, verputzen, etc.)
b) Jeder Endnutzer muss so einen Kasten haben, statt einen zentralen im Keller (teuer! Ein Kasten mit mehr Ports ist günstiger als mehrere Kästen, denn die teuersten Teile der Elektronik müssen nur *EINMAL* in so einen Kasten vorhanden sein, egal wie viele Ausgangsports der hat. Sie müssen aber in jedem Kasten vorhanden sein).
Und würde keinerlei Vorteile bringen, wenn der Anbieter nicht vor hat in absehbarer Zeit mehr als 100 MBit/s symmetrisch anzubieten. Und selbst wenn er das will, könnte er das Internet statt über die Doppelader auch über das Koaxkabel verbreiten, wo er locker z.B. 200 MBit/s drüber bekommt und dann statt eines VDSL2 Modems nimmt er eben ein Kabelmoden.
/Mecki
Quelle:
http://forum.golem.de/kommentare/wirtsc ... ,read.html (Abgerufen am 13.06.2010).