EVN wird Breitband-Netzbetreiber

Hier sind eure (nicht-technischen) Erfahrungen mit Providern (deren Produkten und Dienstleistungen) gefragt.
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Technisch orientierte Fragen bitte in den passenden Rubriken stellen!

Beitragvon lordpeng » Fr 09 Jan, 2009 21:32

>und wenn ich mir das englische Telefonnetz ansehe, finde ich dieses Ergebnis gar nicht mehr so faszinierend

wetten, dass auf den nicht sichtbaren vorderseiten der cabinet-tĂĽren ein riesiges colt pickerl klebt? *SCNR*
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Beitragvon wuddi » Mo 12 Jan, 2009 23:45

wuddi hat geschrieben:Für was den, es bringt doch nichts österreichweit ein Glasfasernetz aufzustellen.

Erstens muss ein Bedarf da sein, die meisten Kunden wohnen in Ballungszentren, wo Chello,UPC/Liwest/ADSL2+ verfĂĽgbar ist.

ADSL2+ kostet nur mehr 29,80 € / Monat, wenn man dann bedenkt dass nur ca. 10 % Poweruser sind, auch wenn sich dieser Bereich in der nächsten Zeit verdoppelt, also bei 20 % liegen wird, rechnet es sich nicht, weil eben diese Gruppe ĂĽberwiegend Zugang zu solchen AnschlĂĽssen hat.

FĂĽr alle anderen ist ein Anschluss mit 6Mbits /0,5 Mbits fĂĽr 19,90 € ausreichend. Wie willst du ein solches Netz abbezahlen??? Niemand von diesen Kunden ist bereit als Privater 50 € / Monat fĂĽrs Internet zu zahlen.

Praxis: Glasfasernetz am Land.

2 Mbits FLAT Sync.

Anschluss: 300 € (pro Haushalt)

GrundgebĂĽhr/Monat: 36,90 €

weitere Pakete kosten bis zu 59,90 € (4Mbit Sync FLAT zB)


Was hierbei zu beachten ist, dieses Netz war bei Inbetriebnahme bereits abbezahlt, weil von der EU usw. gefördert (zu 80%) und die Kunden hohe Anschlusskosten hatten. Diese Anschlusskosten brachten sogar soviel, das mittlerweile die Errichtungskosten fast 2mal hereingebracht wurden!

Wenn man bedenkt, dass die TA sicherlich nicht solche Förderungen bekommt, kannst du dir schon denken, dass das Wirtschaftlich nicht finanzierbar ist, wenn kein Bedarf besteht. Selbst wenn mal bis zum Endkunden so ein Netz kommt, wirds dass nur in den Ballungszentren geben und gegen dementsprechende Gebühr!

mfg



@Maxx_1150 Ich würde mal gerne deine Meinung dazu hören, wie man ein Glasfasernetz österreichweit zu akzeptablen Preisen anbieten kann, wenn ein abbezahltes Glasfasernetz am Land schon so teuer ist!

mfg wuddi
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Beitragvon Evin » Di 13 Jan, 2009 08:57

wuddi hat geschrieben:@Maxx_1150 Ich würde mal gerne deine Meinung dazu hören, wie man ein Glasfasernetz österreichweit zu akzeptablen Preisen anbieten kann, wenn ein abbezahltes Glasfasernetz am Land schon so teuer ist!


Man zahlt ja auch nur 75€ pro Jahr und darf die Autobahn benutzen. Denkst du dass die monatliche GrundgebĂĽhr von €6,25 auch nur annähernd kostendeckend ist?

Internet, bzw. dessen nationale Infrastruktur gehören nicht in die Hände eines privaten Betriebes. Hier ist imo der Staat aufgefordert binnen X Jahren einfach die Menge Y Geld in die Hand zu nehmen.

Über kurz oder lang führt eh kein Weg dran vorbei. Durch diverse Synergieeffekte könnte man auch etwas Quersubventionieren.
-> neue Arbeitsplätze
-> Mehreinnahmen Umsatzsteuer
-> Mehreinnahmen Einkommenssteuer
-> usw.

Aber die Investitionen werden halt auf die Privaten "abgewälzt" was vermutlich wieder bei einem Quasi-Monopol respektive Glasfaserfleckerlteppich enden wird. Eine für Österreich adäquate Lösung eben. ^^
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Beitragvon hotze_com » Di 13 Jan, 2009 18:37

Evin hat geschrieben:Internet, bzw. dessen nationale Infrastruktur gehören nicht in die Hände eines privaten Betriebes. Hier ist imo der Staat aufgefordert binnen X Jahren einfach die Menge Y Geld in die Hand zu nehmen.


du weisst, der Staat sind wir alle. Das muss also die Mehrheit erst wollen und sich nicht mit dem status-quo zufrieden geben.
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Beitragvon goso » Di 13 Jan, 2009 18:42

>du weisst, der Staat sind wir alle. Das muss also die Mehrheit erst wollen und sich nicht mit dem status-quo zufrieden geben

Grundsätzlich stimme ich dir zu, aber wenn es nach dem Willen der Mehrheit geht, dann hätten wir keine Eurofighter, die Mwst und NoVA würden abgeschafft etc.

Letztendlich ist der Glasfaserausbau aber sicher eine Frage des politischen Willens, die TA wird ihn nicht alleine finanzieren - zumindest nicht unter den derzeitigen Rahmenbedingungen - und ob der Staat sich da in irgendeiner Form beteiligt entscheiden unsere gewählten Volksvertreter.
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Beitragvon wuddi » Di 13 Jan, 2009 19:22

Evin hat geschrieben:
wuddi hat geschrieben:@Maxx_1150 Ich würde mal gerne deine Meinung dazu hören, wie man ein Glasfasernetz österreichweit zu akzeptablen Preisen anbieten kann, wenn ein abbezahltes Glasfasernetz am Land schon so teuer ist!


Man zahlt ja auch nur 75€ pro Jahr und darf die Autobahn benutzen. Denkst du dass die monatliche Grundgebühr von €6,25 auch nur annähernd kostendeckend ist?

Internet, bzw. dessen nationale Infrastruktur gehören nicht in die Hände eines privaten Betriebes. Hier ist imo der Staat aufgefordert binnen X Jahren einfach die Menge Y Geld in die Hand zu nehmen.

Über kurz oder lang führt eh kein Weg dran vorbei. Durch diverse Synergieeffekte könnte man auch etwas Quersubventionieren.
-> neue Arbeitsplätze
-> Mehreinnahmen Umsatzsteuer
-> Mehreinnahmen Einkommenssteuer
-> usw.

Aber die Investitionen werden halt auf die Privaten "abgewälzt" was vermutlich wieder bei einem Quasi-Monopol respektive Glasfaserfleckerlteppich enden wird. Eine für Österreich adäquate Lösung eben. ^^


Ja, aber die Autobahnen sind aber komplett Staatseigentum, die 75 € für die Vignette sind nur die Instandhaltung (des bestehenden Netzes) und ein paar wenige Neuinvestitionen.

Wenn man die Finanzierung in Betracht zieht, wirds momentan keine andere Möglichkeit geben. Den die TA wird nicht 500 Mio € in den Sand setzten. Da kann ich dir zustimmen.

2. Ja, die Umwegrentabilität ist sicherlich vorhanden, es hat positive Effekte, da stimme ich dir zu, nur kann ich mir ein Glasfasernetz am Land (Städte unter 30.000 Einwohner) nicht vorstellen.

Man muss ja einen gewissen Bedarf haben, nur was zu vergraben, dass dann in 5 Jahren in Betrieb geht, wirds nicht spielen.

Ich gehe bestenfalls von einer Aufrüstung in den Städen aus, (also Fleckerlteppich-Netz :ok: ) da sich die Wahrscheinlichkeit ja deutlich erhöht, dass es genützt wird, bei 30.000 Leuten auf kleinem Raum in Städten, ist dies wahrscheinlicher, als eben bei 3.000 Leuten auf mehrere Ortschaften verstreut.

Man muss es ja immer runterbrechen.

von 100 % der Breitbandnutzer sind derzeit vielleicht 10 % Poweruser (bald 20 %)

Abzug:
Wieviele Personen von den 10 % leben in einer Stadt mit ADSL2+, Chello, Liwest usw.

Abzug:
grössere Gemeinden mit ADSL2+ Wählämtern (+++ und deren technische Entwicklung der Geräte in 5 Jahren, vielleicht wird die Reichweite ja noch besser, usw...)

= Bedarf an Breitband über Glasfaser (oder deren Nachfolger, lässt sich in Häusern, leichter verlegen, nicht so empfindlich) in Österreich.

Somit ist der Wille der Bevölkerung , wie hotze schrieb, derzeit sehr bescheiden, weil die TA ja mit diesen Kampfpreisen (19,90-29,80 €) die Kunden halten wird und somit profitabel bleiben wird, weil genug Anschlüsse aktiv bleiben.

mfg wuddi
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Beitragvon smtp » Di 13 Jan, 2009 20:15

hotze_com hat geschrieben:Das muss also die Mehrheit erst wollen und sich nicht mit dem status-quo zufrieden geben.


Q: Wollt ihr soziale sicherheit, ein gutes gesundheitssystem?
A: Ja!

Q: Wollt ihr wenig steuern zahlen?
A: Ja!

(tcp)
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Re: re: WAVENET

Beitragvon Earny » Mi 14 Jan, 2009 10:48

Maxx_1150 hat geschrieben: da die Reichweite von Wimax ja recht groĂź is

http://computer.howstuffworks.com/wimax2.htm
WLAN Reichweite ... 100m (eventuell etwas mehr), oft in die Microcell-Architektur von GSM/UMTS integriert
WIMAX Reichweite ... bis 50km !!
ein weiteres Goodie: Line-of-sight not needed between user and base station

GrĂĽĂźe,
MAXX


A)Wieso soll das WIMAX 3,5GHZ Wlan eine wesentlich größere Reichweite als das 2,4GHZ Wlan haben?
B) Und wieso keine Sichtverbindung erforderlich bzw wniger notwendig als bei 2,4GHZ?
Bitte eine richtige physikalisch-technische BegrĂĽndung.
Danke :)
Earny
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Re: re: WAVENET

Beitragvon Maxx_1150 » Mi 14 Jan, 2009 11:37

Earny hat geschrieben:[A)Wieso soll das WIMAX 3,5GHZ Wlan eine wesentlich größere Reichweite als das 2,4GHZ Wlan haben?
B) Und wieso keine Sichtverbindung erforderlich bzw wniger notwendig als bei 2,4GHZ?
Bitte eine richtige physikalisch-technische BegrĂĽndung.
Danke :)


@Earny,
willst Du eine physikalische BegrĂĽndung bitte frag' einen Physiker aus dem Bereich Nachrichtentechnik.. oder google danach. Oft findet man so diverse Antworten am schnellsten (und bĂĽrdet die Suche danach nicht anderen auf)

Ansonsten reicht der bereits oben angefĂĽhrte LINK:
"The biggest difference isn't speed; it's distance. WiMAX outdistances WiFi by miles. WiFi's range is about 100 feet (30 m). WiMAX will blanket a radius of 30 miles (50 km) with wireless access. The increased range is due to the frequencies used and the power of the transmitter. Of course, at that distance, terrain, weather and large buildings will act to reduce the maximum range in some circumstances, but the potential is there to cover huge tracts of land"

Die andere Frage wurde im Thread bereits beantwortet - ich empfehle deshalb einmal ung'schaut zumindest den Thread einmal GANZ zu lesen bevor man bereits zuvor abgehandeltes ein weiteres mal "erfragen" möchte..

FaziT: sowohl WLAN als auch WIMAX benötigen keine Line of Sight. Der Eindruck, WLAN benötige LOS entstand durch das aus dem thread-zusammenhang gerissene Zitat. Ich habe allerdings gehört/gelesen (sorry keine Quelle parat) daß WimAX WESENTLICH RESISTENTER gegen Störeinflüsse von außen ist (Sturm, Regen, Schnee etc..)

GrĂĽĂźe,
MAXX
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Beitragvon Earny » Mi 14 Jan, 2009 11:51

@Maxx- 1150

Nachdem mir ein Physikprofessor sagte, dass diese Behauptung des Reichweitenunterschieds so nicht begründet ist, und ich auf google auch keine zutreffende Begründung gefunden habe (was dan eher sekundär ist)

bezweifle ich das;
nicht nachzuvollziehen warum Du das glaubst..
mit freundlichen GrĂĽĂźen

Earny

Wenn ich all jene Nahrungsmittel nicht essen wĂĽrde, vor welchen auf Gesundheitsseiten gewarnt wird, wĂĽrde ich verhungern!
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Beitragvon jutta » Mi 14 Jan, 2009 12:04

ich hab einen funker befragt:

- die aussage, dass wimax weiter geht als wlan, kann man so nicht gelten lassen.

- je hoeher die frequenz, desto niedriger die reichweite. weitere parameter sind die leistung, der antennengewinn und allfaellige stoerungen (was in dem frequenzband los ist)

- erlaubt sind in Ă– 100mW EIRP ( Effective Isotrope Rated Power) , also abstrahlleistung. wenn man auf einen "normalen" wlan-router eine bessere antenne montiert, ist man schon im verbotenen bereich

- sichtverbindung ist eigentlich schon ab 1 ghz noetig. alles was frequenzmaessig darueber ist (zb wlan), funktioniert mit reflexion.
jutta
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Beitragvon Earny » Mi 14 Jan, 2009 12:18

Mir war der Zusammnehang zwischen Frequenz und Reichweite auch bekannt, wär ja möglich gewesen dass Max-1150´s Meinung auf anderen Erkenntnissen beruht. ;) aber da er auf die Websuche verwies hat er das selbst wohl noch nie hinterfragt.


:lookhere:
Zitiert aus
http://www.elektronik-kompendium.de/sit ... 810301.htm


Wie weit reicht ein gesendetes Signal?

Die Reichweite eines Signals ist abhängig von der Wellenlänge einer Frequenz und von der Signalstärke. Die Signalstärke wird bestimmt durch die Sendeleistung. Die Wellenlänge l wird in Meter angegeben. Dafür gilt folgende Formel:

Wellenlänge(l) = Lichtgeschwindigkeit(c)/Frequenz(f)

.....

Die Lichtgeschwindigkeit ist ein Konstante. Der Wert beträgt 300.000.000 m/s (Meter pro Sekunde) oder 300.000 km/s (Kilometer pro Sekunde).

............
..................
Durch die oben genannte Formel ergeben sich unterschiedliche Wellenlängen aus den Frequenzen. Geht man davon aus, das die
Sendeleistung konstant ist, so bestimmt die Wellenlänge die Reichweite.

D. h., bei konstanter Sendeleistung nimmt die Reichweite des Senders proportional zur Wellenlänge ab. Halbiert man die Wellenlänge nimmt die Reichweite drastisch ab. Je höher eine Frequenz, desto geringer die Reichweite.

Zitat Ende

Bei Wlan im Hause ist so und so keine Sichtverbindung nötig.
Bei Funknetzprovidern wir aber generell eine Sichtverbindung enpfohlen und die ist wenn man obiges berücksichtigt gerade bei höherer Frequenz noch eher erforderlich.

Bei fehlender Sichtverbindung sind Verbindungsstörungen vorprogrammiert. ab 5km ist bei Funknetzen mit 100mW eine schlechte Verbindung sehr wahrscheinlich auch mit 3,5GHZ
Zuletzt geändert von Earny am Mi 14 Jan, 2009 13:12, insgesamt 2-mal geändert.
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