Breitband-Deregulierung aufgehoben

Hier sind eure (nicht-technischen) Erfahrungen mit Providern (deren Produkten und Dienstleistungen) gefragt.
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Beitragvon radditz » Di 23 Dez, 2008 18:33

- Die TA ist gelähmt von der Regulierung
- UPC und T2 scheinen nicht großartig interessiert zu sein
- SIL ist zu klein, zeigt aber das auch ein Kleiner ohne weiteres investieren kann.

Genauso sehe ich das auch.

es führt dazu daß die Alternativen einen Vorteil haben werden, falls sie FTTH machen. Es ist nämlich so: macht ein alternativer FTTH, so muß er sein Netz mit niemandem teilen, es sei denn er will Breitbandförderung kassieren.

Cool, damit der Provider dann ein Regionales Monopol hat, und dann so viel verlangen kann wie er will für FTTH.


Glaub mir, Tele2, UPC, ... sind alle nicht besser als die TA. Sobald sie das Monopol irgendwo hätten, würden sie es auch nicht weggeben wollen.
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Beitragvon WaJoWi » Di 23 Dez, 2008 18:48

Da kommen wir wieder auf die Idee zurück, dass das Leitungsnetz ausgelagert gehört. Dann müsste die TA die Leitungen ebenso mieten wie andere kleine und große Anbieter. Und der Markt würde bestimmen wieweit das Netz ausgebaut und modernisiert wird.

Gilt ebenso bei Strom- und Gasnetzen. Verständlicherweise wehren sich die Gesellschaften mit allen Mitteln das es soweit kommt...
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Beitragvon wicked_one » Di 23 Dez, 2008 18:54

Nun, das hat wieder Vor und Nachteile.

Ein RIESIGER wäre, das die TA nicht mehr ständig meckern kann "Uns gehts so schlecht, Line Loss, oje"

Der Nachteil wäre, wer würde sich finden und das Netz übernehmen, wenn nicht der Staat. Und wieviel dem Staat an Breitbandausbau liegt, sieht man wenn man sich die Budgetvolumen ansieht die unser Finanzminister derzeit verteilt.
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Beitragvon ANOther » Di 23 Dez, 2008 19:30

Und der Markt würde bestimmen wieweit das Netz ausgebaut und modernisiert wird.

;) man sieht, dass du aus wien kommst...
wenn der markt von anfang an bestimmt hätte, würden sich in den verschiedenen regionen noch die buschtrommel-rauchzeichenumwandler türmen...
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Beitragvon winini » Di 23 Dez, 2008 19:39

Wenn, dann sollte aber nicht nur das Leitungsnetz ausgelagert werden,
sondern auch die gesamte DSL-Zugangstechnik.
Ein Provider-neutrales Netz wie das (leider viel zu kleine) Blizznet.
Anders wird es wohl nicht möglich sein, VDSL endlich an den Start zu bringen.

Ob sich ausser dem Staat jemand findet, der das übernimmt,
kommt letztlich darauf an, wieviel die Zugangsleistung kosten darf.

Aber egal wer es dann macht, der ist dann wieder Monopolist bei den TASLn,
und ohne "ausgiebige Regulierung" geht dann schon wieder nichts.
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Beitragvon ANOther » Di 23 Dez, 2008 19:41

"ausgiebige Regulierung"

und MIT ausgiebiger regulierung isses eben uninteressant...
ein teufelskreis....
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Beitragvon winini » Di 23 Dez, 2008 19:58

ANOther hat geschrieben:ein teufelskreis....

ja leider.
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Telecom Governance

Beitragvon Maxx_1150 » Di 23 Dez, 2008 20:01

ANOther hat geschrieben:
"ausgiebige Regulierung"

und MIT ausgiebiger regulierung isses eben uninteressant...
ein teufelskreis....

zu den 2 postings oben - waren 2 Gedanken - deshalb

Das mit dem "Anreiz" für die Leitungsmonopolisten - klingt gut, in der Praxis läuft das nicht - siehe USA in den letzten JAhren - alle positiven Teile des 1996 Telecom Act wurden von einer ex-monoplist freundlichen FCC entsorgt. Mit dem Ergebnis: die USA fiel auf die 15. Stelle zurück.

m.e. geht es darum ANREIZE FÜR DIE MITBEWERBER der Platzhirschen zu schaffen zu investieren. Warum geht das in Kanada ? Warum geht das in Asien ? Die Asymmetrische Regulierung sollte sogar noch ausgebaut werden, um dem Platzhirschen jenen Preiskampf zu verwehren, der nur darauf abzielt, Marktanteile zu halten ("Line Loss"), der allerdings den Sektor völlig unattraktiv für Investitionen von Mitbewerbern macht (siehe TA Nudeldruckerangebote im Wege Kombitarif ).

Hallo - Kabelsignal (EVN) hat gewaltig investiert. Andere (Onstage) fahren erfolgreich eine "acquire and exploit" Strategie.

Man muß eben die "Zielvorstellung" definieren die man für den Telekom-sektor will. Will man WETTBEWERB, dann ist der weg klar: Regulation for competition (asymmetrische Regulierung). Oder will man der TA helfen, ihre marketdominierende Stellung auch noch aggressiv ausnutzen zu können. Dann macht man das, was die RTR in den letzten Jahren aufgeführt hat.

Ich denke überhaupt, daß der Weg zu carrier-neutralem FTTH ein anderer ist (siehe Kanada, Skandinavien) Dort legten ENDKUNDEN (!) eigene Leitungen (im wege einer Art Aggregatoren/ Bauprojekt-gesellschaft) Leitungen aus Ihren Siedlungen zu den nächsten Bündeluingsstellen (NAP, CO, Carrier Hotel). Eine Art Reverse-PON. Dann bestimmst Du, mit wem Du einen Service Provider Vertrag abschließt. Wer sich dann später dazuhägt, der zahlt dann eben mehr. Dann zahle ich für meine eigene Investitiion und die TA oder die UPC als Klötze am Bein, die nichts anderes wollen als ihre inferiore Infrastruktur zu melken bleiben aussen vor...

Grüße,
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Beitragvon Stefan Hedenig » Di 23 Dez, 2008 20:33

Na dann leute, auf, Baggerführerschein machen und glas eingraben =)
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Beitragvon goso » Di 23 Dez, 2008 20:33

>m.e. geht es darum ANREIZE FÜR DIE MITBEWERBER der Platzhirschen zu schaffen zu investieren. Warum geht das in Kanada ? Warum geht das in Asien ? Die Asymmetrische Regulierung sollte sogar noch ausgebaut werden, um dem Platzhirschen jenen Preiskampf zu verwehren, der nur darauf abzielt, Marktanteile zu halten ("Line Loss"), der allerdings den Sektor völlig unattraktiv für Investitionen von Mitbewerbern macht (siehe TA Nudeldruckerangebote im Wege Kombitarif ).

Der "Preiskampf" wurde aber nicht von der TA ins Leben gerufen, die "Low Budget" Angebote kamen zuerst von manchen alternativen ISPs, die TA antwortet darauf nur, zugegebenermassen recht heftig.


Und es hält niemand T2 oder auch UPC - hinter beiden Unternehmen steht unheimlich viel Geld - das Heft in die Hand zu nehmen, so wie es eben SIL in relativ geringem Umfang gemacht hat, könnte da viel mehr voran gehen.

Ach ja, Kabsi, hätte ich auch gern, blöderweise endet das Kabsi Versorgungsgebiet runf 200m vor meinem Haus und Kabsi ist nicht willig für mich und meine paar Nachbarn die Strasse aufzugraben.
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Beitragvon wicked_one » Di 23 Dez, 2008 20:36

Ach ja, Kabsi, hätte ich auch gern, blöderweise endet das Kabsi Versorgungsgebiet runf 200m vor meinem Haus und Kabsi ist nicht willig für mich und meine paar Nachbarn die Strasse aufzugraben.

Soviel zum Thema Investitionswille :)

Der schlimmste Feind der Kupfer/Glasinfrastruktur lauert allerdings woanders, nämlich in der Luft. Mobilfunk hat die besseren Argumente (auch wenn sie nicht standhalten) und treibt die Leute einfach immer mehr weg vom Festnetz Internet.

Wenn man sich nun ansieht wieviel Geld da reingebuttert wird - na wie soll man dann das Kupfernetz dann auch noch komplett erneuern :)

In 20 Jahren seh ich das Kupfer langsam ungenutzt vor sich hinoxidieren, das einzige das noch drüberläuft sind Standleitungen um den aberwitzigen Versorgungsbedarf für die noch aberwitzigereren Bandbreiten von Mobilem Breitband auch nur annähernd abzudecken.
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re: Structural Separaton

Beitragvon Maxx_1150 » Di 23 Dez, 2008 20:57

WaJoWi hat geschrieben:Da kommen wir wieder auf die Idee zurück, dass das Leitungsnetz ausgelagert gehört. Dann müsste die TA die Leitungen ebenso mieten wie andere kleine und große Anbieter. Und der Markt würde bestimmen wieweit das Netz ausgebaut und modernisiert wird.

Gilt ebenso bei Strom- und Gasnetzen. Verständlicherweise wehren sich die Gesellschaften mit allen Mitteln das es soweit kommt...


@WajoWi : klar wehren die sich. Allerdings weht jetzt ein anderer Wind und die betroffenen Konsumenten: Unternehmen wie Private wehren sich nun ebenfalls!

Auch ist die EU drauf und dran structural separation (Trennung vom Leitungsnetz) zu erzwingen wie es mir scheint. Da kann die RTR dann die Wände hochgehen, wird nix helfen.. Und die erneuerte FCC (mit leuten wie Kevin Wehrbach) wird do weiter machen wo Reed Hundt und William Kennard vor 8 Jahren aufgehört haben : da wird es wieder TELRIC und UNE geben, der Kopfpolster für die exmonopolisten wird also nicht mehr so ruhig sein wie in der jüngsten Vergangenheit

Grüße,
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re: VDSL2 Ausbau

Beitragvon Maxx_1150 » Di 23 Dez, 2008 21:00

winini hat geschrieben:Wenn, dann sollte aber nicht nur das Leitungsnetz ausgelagert werden,
sondern auch die gesamte DSL-Zugangstechnik.
Ein Provider-neutrales Netz wie das (leider viel zu kleine) Blizznet.
Anders wird es wohl nicht möglich sein, VDSL endlich an den Start zu bringen.

Ob sich ausser dem Staat jemand findet, der das übernimmt,
kommt letztlich darauf an, wieviel die Zugangsleistung kosten darf.

Aber egal wer es dann macht, der ist dann wieder Monopolist bei den TASLn, und ohne "ausgiebige Regulierung" geht dann schon wieder nichts.


@Winini - der VDSL2 Ausbau verlangt KAUM Investitionen. In Ballungszentren ist's schon jetzt möglich im Umkreis von bis zu 500m vom Wählamt - bloß die DSLAMs müssen getauscht werden.

Ansonsten ist VDSL2 eben wieder eine halbe Sache. Allte sagen FTTH und meinen VDSL2. Dem ist nicht so. VDSL2 ist bestenfalls FTTC (Fiber to the Curb). Die ganze Sache ist FTTH. VDSL2 benötigt nur DSLAMs und oder entflechtung von zu langen leitungen mit Hilfe von Remote-DLCs (Digital Loop Carriers ... Outdoor DLSAMs). Das kann man mit relativ moderaten Kosten bewerkstelligen.

Grüße,
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re: Physische Infrastruktur, ROW (Right of Way) etc

Beitragvon Maxx_1150 » Di 23 Dez, 2008 21:04

Stefan Hedenig hat geschrieben:Na dann leute, auf, Baggerführerschein machen und glas eingraben =)


@Stefan,
so kraß braucht's nicht zu kommen. eine PFILCHT bei ALLEN BAUVORHABEN automatisch Leerverrohung miteinzubuddeln würde die Sache für ALLE wesentlich erleichtern..

mfg,
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Re: Telecom Governance

Beitragvon winini » Di 23 Dez, 2008 21:13

Maxx_1150 hat geschrieben:Die Asymmetrische Regulierung sollte sogar noch ausgebaut werden, um dem Platzhirschen jenen Preiskampf zu verwehren, der nur darauf abzielt, Marktanteile zu halten ("Line Loss"), der allerdings den Sektor völlig unattraktiv für Investitionen von Mitbewerbern macht (siehe TA Nudeldruckerangebote im Wege Kombitarif ).

Der "Line Loss" ist andererseits aber auch ein gutes Beispiel dafür,
dass asymmetrische Regulierung auch leicht übers Ziel hinausschiessen kann.
Das Festnetzsterben kommt ja eigentlich nicht aus der DSL-Ecke,
sondern aus der asymmetrischen Regulierung der Mobiltelefonie (Terminierungsentgelte).
Obwohl es inzwischen schon um ein vielfaches mehr Handys als Festnetztelefone gibt,
ist die Quersubventionierung des Mobilnetzes durch das Festnetz immer noch so hoch,
dass ein Gespräch Mobil -> Festnetz typischerweise in einer Flatrate enthalten ist,
während ein Gespräch Festnetz -> Mobil deutlich mehr kostet als nach Australien.

Damit wird schon lange nicht mehr die Konkurrenz Festnetz-Mobiltelefonie gefördert,
sondern die Festnetztelefonie komplett ausgerottet.
Wenn die TA jetzt mit Kombipaketen verzweifelt versucht,
den Festnetzschwund aufzuhalten (und damit dem DSL-Mitbewerb das Wasser abgräbt),
ist das imho Schuld der Mobilfunk-Regulierung und nicht der DSL-Regulierung.
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