Also ich bin ansich dagegen, dass alles was einem so unterkommt öffentlich reguliert werden muss, z.B. im Sinne eines verpflichtenden "Computerführerscheins". Die freiwillige Variante ECDL - European Computer Driving License is ja sowieso ein Nonsense - es sollte EMDL sein, weil außer Microsoft und das Erlernen von Workflows für bestimmte zum Teil exotischer Situationen/Aufgaben, is da drin nix enthalten, und die wesentlichen Dinge des Computerbenutzens werden gar nicht erst vermittelt (u.a. "Wie klicke ich NICHT auf alles was daherpoppt und blinkt"). Laut einigen Personal-Beauftragten ist das Vorlegen der ECDL-Befähigung bei Einstellungsverfahren für viele Arbeitgeber sogar ein absoluter KO-Grund. Bis auf Stellen des Öffentlichen Dienstes - und nicht mal hier alle - taucht ECDL auch kaum in Anforderungsprofilen auf; dies wird großzügig mit "Kenntnisse in ... werden vorausgesetzt" umschifft.
Aber auf der anderen Seite muss man auch zu bedenken geben, dass die Leute bei uns, um es wohlwollend zu formulieren, durchaus "erfolgreich" an Naivität und Unselbständigkeit gewinnen.
NOCH lachen wir, wenn man liest, McDonalds musste in den USA die Kaffeebecher neu beschriften, und dickes Schmerzensgeld abdrĂĽcken, weil wider Erwarten der Kaffee offenbar heiĂź gewesen zu sein schien.
Bei uns sind schon jetzt genug Leute nicht mehr in der Lage einen DVD-Player zu bedienen, obwohl sie 20 Jahre problemlose Erfahrung mit CD und VHS und zuvor Audio-Kassetten sowie Tonbänder erfolgreich in Gebrauch hatten, bei denen die Pictogramme für "Abspielen" "Stop" usw. usf. stets die selben waren. Ist man dann so nett zur Hilfe zu kommen stellt man dann verblüfft fest, dass die Betriebs- und Installationsanleitung noch originalverschweißt (!!!) im Karton liegt - fertig für die Wertstoffensorgung.
In solchen Situationen kann man weder dem Hersteller noch der Gesellschaft als ganzes irgendeine Vorhaltung machen...