news.inode.at - ein "Alibi"-Newsserver

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news.inode.at - ein "Alibi"-Newsserver

Beitragvon Klara Fall » Di 20 Dez, 2005 10:02

Das Thema hatte ich schon länger nicht mehr hier gesichtet, aber es kann nicht schaden, von Zeit zu Zeit mal etwas zu jammern statt sich zu fügen.

Ob das noch jemals etwas wird mit der Binarytauglichkeit des Inode Newsservers? Herrgottnochmal, wie aufwändig/teuer kann es für Inode sein, deren Newsserver zumindest mal auf Chello-Niveau zu bringen? Und Chello ist AFAIK das chinesische Wort für Bodensatz. ;) ;) ;)

Woran scheitert es, die Damen und Herren Inode? Im Zeitalter von SATA II sollte doch Speicherplatz mit Multiuserzugriff kein Geldthema mehr sein, um den Newsserver bisschen aufzustocken.

Nicht, dass es mich grossartig kratzt. Wie alle Usenetbenutzer habe ich meinen Acc. bei einem "amtlichen" Usenetservice. Nur geht dieser Traffic über einen teuren(?) Backbone. Wenn ich den ISP-eigenen Newsserver doch zumindest als Slave verwenden könnte, sollte für den ISP ein wenig "Sparpotential" drin sein.
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Beitragvon Neptunus » Di 20 Dez, 2005 11:07

Nun ja, ich denke nicht einmal 5 % der Kunden eines ISPs werden ĂĽberhaupt wissen, dass es ein Usenet gibt und was es ist.

Und die Zahl der Nutzer, die das Usenet nutzen und noch dazu die Binary-Gruppen verwenden wird noch verschwindender gering sein.

Klar würden kein Traffic mehr zwischen den Kunden und Usenetanbietern im weit entfernten Ausland anfallen - hat man aber einen Server der Binaries vollständig führen soll, fällt pro Tag ein enormer Traffic an.

Ich denke die tägliche Menge der neuen Daten im Usenet beträgt in etwa 400 Terrabyte. Wird ein Server nun aber mit Feeds versorgt und sendet Beiträge auch weiter, wird pro Tag ein Vielfaches dieser Menge an Traffic anfallen.

Und das alles nur deswegen, damit der Server die Beiträge vollständig führt - denn bei einer Unvollständigkeit wären die Daten für die User wohl kaum nutzbar.

Ich denke nicht, dass es sich für einen normalen ISP lohnt, diesen Aufwand zu betreiben, um einer sehr kleinen Minderheit von Kunden ein kleins Zuckerl bieten zu können.
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Beitragvon Neptunus » Di 20 Dez, 2005 11:10

Viel wichtiger ist, dass die Textgruppen vollständig auf einem ISP-Server geführt werden, und der Server evntuell auch noch gut gewartet ist (Spamaufkommen).

Wäre ja schade, wenn sich diese Tradition aufhören würde, und ISPs in Zukunft keinen Newsserver mehr anbieten.
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Beitragvon medice » Di 20 Dez, 2005 11:27

illegale binaries rauswerfen, dann is auch genug Platz fĂĽr alles andere...
Mfg
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Beitragvon Neptunus » Di 20 Dez, 2005 11:31

Und den Personalstand um 300 Leute aufstocken, damit man unterscheiden kann, welche Binaries illegal sind (und deshalb rauszuwerfen) und welche nicht?

Man müsste im Übrigen neben dem Inhalt eines Binarie-Postings auch das Land wissen, von welchem der Poster die Meldung ins Usenet gestellt hat (dann die Gesetzeslage des jeweiligen Landes), um darüber urteilen zu können, ob ein Beitrag wirklich nicht erlaub ist.


Man könnte alle Binarie-Gruppen löschen, aber nur nicht legale Binarie-Beiträge rauswerfen wirds nicht spielen.
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Beitragvon Klara Fall » Di 20 Dez, 2005 12:08

Neptunus hat geschrieben:Nun ja, ich denke nicht einmal 5 % der Kunden eines ISPs werden ĂĽberhaupt wissen, dass es ein Usenet gibt und was es ist.

Und die Zahl der Nutzer, die das Usenet nutzen und noch dazu die Binary-Gruppen verwenden wird noch verschwindender gering sein.


Das scheint mir leider(!) seit der "Erfindung des .NZBs" nicht mehr zu stimmen. Ich hätte nichts dagegen, wenn das Binary-usenet die "Nische" bliebe, die es bis vor paar Jahren noch war.

Neptunus hat geschrieben:Ich denke die tägliche Menge der neuen Daten im Usenet beträgt in etwa 400 Terrabyte. Wird ein Server nun aber mit Feeds versorgt und sendet Beiträge auch weiter, wird pro Tag ein Vielfaches dieser Menge an Traffic anfallen.

Und das alles nur deswegen, damit der Server die Beiträge vollständig führt - denn bei einer Unvollständigkeit wären die Daten für die User wohl kaum nutzbar.


Das dürfte allein nur von der Retention und der Auswahl an Newsgroups abhängen. Niemand erwartet von einem ISP eine Haltedauer von +3 Wochen und +80.000 groups.

Und bitte - du glaubst ja wohl nicht im Ernst, Chellos Newsserver hatte xxx-Terabyte Dimensionen. :)
Trotzdem habe ich ihn mit seiner Retention von ~ 24 Stunden und seiner Schönwetter-Completeness der Binarys als zumindest brauchbaren Slave-Newsserver oder zum "Reinschnuppern für Anfänger" in Erinnerung.

Gerade daher meine provokante Frage: Wieso schafft Inode nicht, was ein "Breitband-Diskonter" wie Chello seit eh und je anbieten kann?
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Beitragvon Klara Fall » Di 20 Dez, 2005 12:27

illegale binaries rauswerfen, dann is auch genug Platz fĂĽr alles andere...


Dein Rechtsbewusstsein ehrt dich, allein ...

... diesen Aspekt kann man philosophisch betrachten. Hat erstmal jeder ISP in seinen AGB die Verantwortung fĂĽr die legale INet-Nutzung an den User abgetreten, ist AFAIK die Sache - rechtlich - fĂĽr ihn damit erledigt.

Ich gebe auch zu bedenken, dass kein Mensch Nightflatrate und Traffic-Kontingente von +10 GB/Mon. fĂĽr Surfen, Mails und Linux-Distris braucht. D.h. "Quadratur des Kreises": Inode dĂĽrfte wohl wissen, welchen Kundenkreis sie mit so datenmengenpotenten AnschlĂĽssen ansprechen (... wollen). ;)
Ganz schön doppelmoralisch, da gerade beim eigenen Newsserver die Moralbremse zu ziehen. Oh ja: Moral, nicht etwa Rechtslage! Zum rechtlichen Aspekt ist AFAIK der ISP bereits durch seine AGB ausser Obligo.
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Beitragvon Neptunus » Di 20 Dez, 2005 12:36

Klara Fall hat geschrieben:Zum rechtlichen Aspekt ist AFAIK der ISP bereits durch seine AGB ausser Obligo.


Und durch das E-Commerce-Gesetz, welches solche Bestimmungen in den AGBs überhaupt erst ermöglicht. (Was aber nicht heißt, dass es sich für einen ISP ohne die entsprechenden AGBs nicht genauso verhalten würde)

Google haftet zB auch nicht fĂĽr rechtsradikale Schriften, die im Google-Cache gespeichert sind.
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Beitragvon Tom-Wien » Di 20 Dez, 2005 12:38

EINSPRUCH: (bezieht sich auf klara fall´s posting)
es gibt auch internet-user die mit legaler nutzung des internets auf enorme datenmengen kommen!!
sonst geb ich dir aber recht.
LG

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Beitragvon Klara Fall » Di 20 Dez, 2005 14:25

Tom-Wien hat geschrieben:EINSPRUCH: (bezieht sich auf klara fall´s posting)
es gibt auch internet-user die mit legaler nutzung des internets auf enorme datenmengen kommen!!
sonst geb ich dir aber recht.


Na sicher doch,

ich downloade aus dem Usenet selbstverständlich nur Open-Source Pornos. Käme mir nie in den Sinn, mich mit Kinderschändern und Hackenmördern auf dieselbe, schwerkriminelle Stufe zu begeben. :lol:

Spass beiseite: In Österreich ist der Download(!) von Raubkopien grundsätzlich nicht strafbar, da er nicht als Rechtsverstoss definiert ist. Nur der Upload ist als "illegale Veröffentlichung urheberr. gesch. Inhalte" strafbar.
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Beitragvon Neptunus » Di 20 Dez, 2005 14:46

Klara Fall hat geschrieben:Spass beiseite: In Österreich ist der Download(!) von Raubkopien grundsätzlich nicht strafbar, da er nicht als Rechtsverstoss definiert ist. Nur der Upload ist als "illegale Veröffentlichung urheberr. gesch. Inhalte" strafbar.


So kann mans auch sagen.

Was er meint, ist die Verfielfältigung bzw. die Anfertigung einer Kopie eines urheberrechtlich geschützten Werkes für den privaten Gebrauch.

privat bedeutet in diesem Fall nicht kommerziell.

Wenn man also ein Buch Seite fĂĽr Seite kopiert, und dann zu einem neuen Buch zusammenbindet, dann ist dies erlaubt, um es zB jedem seiner Verwandten als Weihnachtsgeschenk zu schenken.

Nicht erlaubt ist dies jedoch im kommerziellen Rahmen, also wenn man die selbst erstellten Buchnachdrucke verkaufen möchte.

Ebenso gilt dies alles natĂĽrlich auch bei Werken der Ton- und Lichtkunst, also zB Musik und Filmen.

Im Übrigen erklärt dies auch, warum sich diverse Organisationen immer wieder mit der Beschlagnahmung von raubkopierten Filmen in den Medien prahlen --> es sind Kopien, die in der Absicht gefertigt wurden, sie weiterzuverkaufen um somit Profit zu erzielen (auf Flohmärkten zB ...)


Die Erstellung einer Kopie für den privaten Gebrauch (nun habe ich ja schon erklärt was das ist), ist nicht nur nicht verboten, sondern im UrhG sogar ausdrücklich erlaubt. Die entsprechende Stelle im Gesetzestext fängt meines Wissens nach mit den Worten "Jeder darf ..." an.

lg,
Neptunus
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Beitragvon max_payne » Di 20 Dez, 2005 16:33

m Übrigen erklärt dies auch, warum sich diverse Organisationen immer wieder mit der Beschlagnahmung von raubkopierten Filmen in den Medien prahlen --> es sind Kopien, die in der Absicht gefertigt wurden, sie weiterzuverkaufen um somit Profit zu erzielen (auf Flohmärkten zB ...)


wie wĂĽrde es aussehen wenn man es so gestaltet:
fall A:
ich schenke meinem freund eine kopie von einer CD mit Musik drauf.
er schenkt mir 5 minuten später 2 euro.

fall B:
ich gebe meinem freund eine kopie von einer CD mit Musik drauf.
er gibt mir im gegenzug 2 euro, als aufwandsentschädigung für die CD und die hülle und fürs brennen.

legal oder nicht legal?
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Beitragvon medice » Di 20 Dez, 2005 19:38

Klara Fall hat geschrieben:Dein Rechtsbewusstsein ehrt dich, allein ...
[...]


Vielen Dank für die Blumen - aber da gings mir eigentlich primär nicht um die rechtliche Bewertung zum großen Dauerbrenner "Warez" sondern eher um eine sinnvolle, allerdings schwer/nicht durchführbare Differenzierung.
Technisch gesehen würd ich ja eigentlich sagen: Binaries raus, die Vollständigkeit der Text-Gruppen lässt sich einfach leichter bewerkstelligen und ist Resourcensparsamer.
Das kanns aber auch nicht sein - also eben ein Mittelding.
Bin kein wirklicher Usenetter, nur in einigen wenigen Textgroups - hab mich jetzt mal der Übersicht halber wahllos in 3-4 Binary reingeklinkt und mir dort ebenso wahllos einige Beiträge angesehen. Ausnahmslos alles was ich gesehen hab ist urheberrechtlich bedenklich, sprich Musik/Software die mir namenlich als nicht frei bekannt ist. Mag zwar nicht sonderlich repräsentativ sein, bestätigt mir aber meinen Eindruck über Binarygroups ;)
Mfg
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Beitragvon Klara Fall » Di 20 Dez, 2005 20:16

medice hat geschrieben:Technisch gesehen würd ich ja eigentlich sagen: Binaries raus, die Vollständigkeit der Text-Gruppen lässt sich einfach leichter bewerkstelligen und ist Resourcensparsamer.


Versteh bitte - das ist deine persönliche Meinung dazu, und sie sei dir unbenommen. :)

medice hat geschrieben:Bin kein wirklicher Usenetter, nur in einigen wenigen Textgroups ...


Ich dagegen kann mich getrost als *heavy usenetter* bezeichnen, und guckemal -> mir sind die Binaries wichtig. ^^
Wichtig genug, um schlappe ~ 20,-/Mon. zusätzlich zu meinem INetanschluss dafür auszugeben.

Stichwort "Ressourcensparsamer", da sitzt du IMHO einer Milchmädchenrechnung auf, wenn wir mich als repräsentativen Binaryusenet-user mal hernehmen: Die Serverfarm meines NSPs befindet sich in den USofA, der Traffic - und da generiere ich nächtlich das Maximum, das meine xDSL-Leitung hergibt - läuft über den teueren Atlantik-Backbone (oder wie er heissen mag), dessen Kosten letztlich von allen Inodekunden getragen werden müssen.

Nun können die meisten Binarynewsreader mehrere Newsserver bündeln und hierarchisch verwenden. Man kann den Newsserver des eigenen ISPs bevorzugen, und nur Teile die sich nicht darauf befinden (incompletes) vom weit entfernten Newsserver ergänzen lassen. Damit bliebe ein nennenswerter Teil des Traffics im internen Netz (bzw. regionalen Backbone) und das spart dem ISP Kosten. Eine Ersparnis, von denen dann wiederum alle Kunden des ISPs was haben.

Kurzum, die einmaligen Investitionen in eine Kapazitätsaufstockung spielen sich definitiv wieder ein, weil das einen Teil des Traffics vom teureren, auswärtigen Backbone in den billigeren, regionalen umschichtet.
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Beitragvon max_payne » Di 20 Dez, 2005 20:34

fragt sich allerdings, ob der newsserver dann nicht von der polizei beschlagnahmt wird, mit der ganzen teueren hardware drinnen; dann hat wieder keiner hat was davon, und nichtmal die normalsterblichen können ihn verwenden.

also lieber daten um die halbe welt transportieren, als wesentlich teurere prozesse zu verlieren und schadensersatz zahlen zu mĂĽssen
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