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Glasfaserausbau? Bitte warten!

BeitragVerfasst: Do 11 Sep, 2008 09:31
von goso
Kein Startvorteil für die Telekom Austria

Auch wenn die Telekom Austria das Glasfasernetz im Alleingang ausbaut, muss sie dem Mitbewerb vom Start weg den Zugang gewähren, fordert die EU-Kommission.


Ein dem WirtschaftsBlatt vorliegender Entwurf der EU-Kommission könnte den Glasfaserausbau in Österreich weiter verzögern. Die, weitgehend verbindliche, Empfehlung sieht vor, dass Telekomunternehmen, die den Glasfaserausbau vorantreiben, diese IT-Netze unmittelbar ihren Mitbewerbern zur Verfügung stellen müssen. Um die hohen Investitionskosten (in Österreich bis zu einer Milliarde €) zurückverdienen zu können, schlägt die Kommission lediglich einen Aufschlag von zehn bis zwölf Prozent auf die Zugangsgebühren vor.


Für die Telekom Austria (TA) ist dieser Kommissionsvorschlag eine herbe Enttäuschung. TA-Boss Boris Nemsic hat immer betont, dass ein Netzausbau nur erfolgt, wenn sichergestellt ist, dass das investierte Geld zurückverdient werden kann. „Der jetzige Vorschlag der Kommission stellt keinen Investitionsanreiz dar", stellt Unternehmenssprecherin Elisabeth Mattes klar. Sie fürchtet negative Auswirkungen für den Ausbau vor allem in ländlichen Gebieten.


Naturgemäß positiver die Reaktion bei der Konkurrenz: „Es ist auf jeden Fall erfreulich, dass das Netz sofort geöffnet wird und damit Wettbewerb stattfinden kann", so Jörg Wollmann, Sprecher von Tele2. „Der Faktor Zeit ist in unserem Geschäft sehr wichtig. Würde das Netz erst später allen zugänglich, wäre das ein immenser Vorteil für die Telekom Austria und sehr schlecht für den Wettbewerb."


Regulator unzufrieden


Kritik am Kommissionsvorschlag kommt auch von der österreichischen Regulierungsbehörde RTR: „Die Ausgangslage ist in den EU-Staaten sehr unterschiedlich. Es ist nicht sinnvoll, das alles über einen europäischen Kamm zu scheren", so RTR-Geschäftsführer Georg Serentschy. Er spricht sich für eine nationale Regelung, die sowohl einen Investitionsanreiz bietet als auch für Wettbewerb sorgt, aus.


Quelle: http://www.wirtschaftsblatt.at/home/zei ... 4/index.do

Wenn das so bleibt, dann werden wir auf den Glasfaserausbau noch sehr lange warten, es ist für die TA wirtschaftlich nicht sinnvoll 1 Mrd. in der Erde zu vergraben um dann über Jahrzehnte mehr oder minder centweise das Geld wieder zurück zu bekommen, von Verzinsung ganz zu schweigen!

Da kann Nemsic gar nicht ausbauen, der AR bzw. die HV würden ihn steinigen.

BeitragVerfasst: Do 11 Sep, 2008 09:51
von Earny
Die Ägypter graben vielleicht gut und billiger?

BeitragVerfasst: Do 11 Sep, 2008 10:11
von ANOther
über Jahrzehnte mehr oder minder centweise

och - wenn man dafür die kosten selbst bestimmen darf...
1kEUR/MB/meter/monat, dann gehts schu wieder rein;)

BeitragVerfasst: Do 11 Sep, 2008 10:12
von R4yd3N
Danke liebe EU.... Nichtmal 2, 3 Jahre Protektion fürs Netz lassen die springen...

Oder sie sollen die Mitbewerber zur Kostenbeteiligung beglücken. So wird das in 10 Jahren nix.

BeitragVerfasst: Do 11 Sep, 2008 10:18
von lordpeng
>Die Ägypter graben vielleicht gut und billiger?
im wüstensand gräbt sich's eh leicht

BeitragVerfasst: Do 11 Sep, 2008 10:34
von Air20
lordpeng hat geschrieben:>Die Ägypter graben vielleicht gut und billiger?
im wüstensand gräbt sich's eh leicht


einfach drauflegen und auf den nächsten sandstrum warten :D

BeitragVerfasst: Do 11 Sep, 2008 11:13
von goso
ANOther hat geschrieben:och - wenn man dafür die kosten selbst bestimmen darf...
1kEUR/MB/meter/monat, dann gehts schu wieder rein;)


Ich kenne die genauen Zahlen der von der TA an alternative Provider vermieteten Leitungen nicht und auch das monatliche Entgelt dafür nur ansatzweise, aber mit den erwähnten 10 - 12% Aufschlag armortisiert sich diese Investition vermutlich erst in Jahrzehnten, da die TA ein privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen ist ist es nachvollziehbar, dass diese Vorgehensweise dort nicht auf Gegenliebe stösst.

Interessant wäre a) wie viele vermietete Leitungen gibt es in AUT und b) wie hoch ist die moantliche Miete aktuell, dann könnte man sehr schnell nachrechnen ob das unter diesen Rahmenbedingungen sinnvoll realisierbar ist.

BeitragVerfasst: Mi 24 Sep, 2008 19:48
von wavenetuser
wer ist so blöd und investiert soviel geld, trägt das risiko - nur damit andere profit machen können...

Ich verstehe die Sachlage bei ADSL. Die Telekom hat das Telefonnetz durch öffentliche Mitteln aufgebaut weshalb eine Mitbenutzung der Leitungen auch gerechtfertigt ist.
Aber wenn es sich um eine Neuinvestition handelt, sehe ich es nicht ein.

Als Großanleger der Telekom würde ich meine Aktien meistbietend verscherbeln und schnell das Weite suchen bevor die Telekom von der EU kaputt-reguliert wird.

BeitragVerfasst: Mi 24 Sep, 2008 20:02
von smtp
Na, so einfach ist das auch wieder nicht.

Man stelle sich vor, die Telekom versorgt ein großes wohnhaus anstatt via kupfer nun via lichtwellenleiter und macht nur mehr die stockswerksverteilung mit kupfer. Dadurch wären von einem tag auf den anderen sämtliche alternativen anbieter von diesem großen wohnhaus ausgesperrt.

(tcp)

BeitragVerfasst: Mi 24 Sep, 2008 20:10
von ANOther
so, nur anders?

BeitragVerfasst: Mi 24 Sep, 2008 20:16
von Herculess
smtp hat geschrieben:Man stelle sich vor, die Telekom versorgt ein großes wohnhaus anstatt via kupfer nun via lichtwellenleiter und macht nur mehr die stockswerksverteilung mit kupfer. Dadurch wären von einem tag auf den anderen sämtliche alternativen anbieter von diesem großen wohnhaus ausgesperrt.

und? was gibt's daran auszusetzen?
man stelle sich vor, die telekom steht im wettbewerb und das nicht nur gegen kleinstfirmen. upc/tele2 haben entsprechenden finanziellen background, der es auch denen erlauben würde ein paar cent zu investieren.
die können dann nach belieben ihre leitungen zu billigstpreisen weitervermieten.

greets

BeitragVerfasst: Mi 24 Sep, 2008 20:30
von goso
Sehe ich ebenso, hinter UPC und T2 stehen grosse Konzerne, die sollen einfach ihre eigenen Leitungen legen - allerdings unter gleichen Bedingungen wie die TA, also Vermietung an jeden Mitbewerber (Kabelnetz ist Wien als Beispiel) -, vielleicht mietet die TA ja dann bei ihnen

BeitragVerfasst: Do 25 Sep, 2008 19:17
von Herculess
goso hat geschrieben:Sehe ich ebenso, hinter UPC und T2 stehen grosse Konzerne, die sollen einfach ihre eigenen Leitungen legen - allerdings unter gleichen Bedingungen wie die TA, also Vermietung an jeden Mitbewerber (Kabelnetz ist Wien als Beispiel) -, vielleicht mietet die TA ja dann bei ihnen

wenn man's genau nimmt, will das leitungstheme heute keiner mehr machen, daher ist die einzig sinnvolle lösung eine gemeinsame verlegung der leitungen anzustreben.
imho bringt es nichts, wenn jeder betreiber in at einen eigenen "highway" zum kunden baut.

greets

BeitragVerfasst: Do 25 Sep, 2008 19:41
von ANOther
dh zerschlagung der telekom, rückgliederung der festnetzgesellschaft als nop unter staatliche kontrolle...

ein ansatz...

BeitragVerfasst: Do 25 Sep, 2008 20:00
von hotze_com
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