xDSL.at

Hallo,
ich denke dass die Telekom in den nächsten Jahren erhebliche Probleme mit der Geschwindigkeit bekommen wird.
Es wird meistens nur auf die Großstädte (Wien,Salzburg,Innsbruck,..) weiter ausgebaut und der rest kann mit 6-8 mbit/s rumgurken.

Bei uns in der Stadt Landeck/Tirol (11.000 Einwohner) war bei den meisten 8 mbit/s möglich. Im letzer Zeit wird fast ganz Landeck umgegraben (wegen Gasleitung) und die Telekom verbaut keine Glasfaserleitung. Laut Gemeinde hatte die Telekom kein Intersse.
Interesse hatte nur der Kabel TV Anbieter von der Stadt der jetzt fast in jedem Haus (neben den Gasleitung) eine Glasfaserleitung liegen hat. In den nächsten 2 Wochen wird dies dann an das Rechenzentrum der Telekom am Glasfasernetz angebunden.

Habe jetzt eine Email bekommen dass ich vom Kabel TV Anbieter dann 100-150 MBit/s versichert bekomme.
Das wollen natürlich viele Leute und dadurch wird die Telekom auch extrem viel Kunden verlieren. Ich denke das Problem ist überall so, dass es langsam alternativen gibt die wirklich noch was an der Lage ändern und Glasfaser verlegen.

Ich denke die Telekom geht den falschen Schritt mit Vectoring weil unbegenzt sind die möglichkeiten nicht und in ein paar Jahren sind dann Geschwindigkeiten von 400mbit/s gefragt.
Was haltet ihr davon?

Was ich davon halte, ist leicht erklärt: nichts, solange der Ausbau hauptsächlich von der Telekom Austria Gruppe verlangt wird.

Wo sind die anderen Anbieter, wo jeder mit Dumpingpreisen seine Mitbewerber zu unterbieten versucht? Sollen die Alternativen auch mal ein wenig Geld in die Hand nehmen, moderne Netze (wo es sie nicht gibt) aufbauen und gegen Entgelt die Mitbewerber darüber mitlaufen lassen.

die internet-anbindung von gebäuden ist IMHO eine infrastruktur-aufgabe wie der straßenanbau, öffentliche verkehrsmittel oder die stromversorgung ... die herstellung der infrastruktur sollte durch die öffentliche hand erfolgen und dann an die privaten anbieter zu gleichen konditionen weiterverkauft werden - die privaten anbieter können dann ihre individuellen produkte schnüren ...

bei der telefonifizierung von österreich hat dies seinerzeit auch die (ver)staatlich(t)e post & telegraphen-verwaltung gemacht ... die rahmenbedingungen haben sich klarerweise geändert und in zeiten von klaffenden budget-lücken ist auch kein öffentlicher verwaltungskörper dazu bereit geld in die hand zu nehmen ...

man könnte das thema natürlich noch viel breiter mit allen vor- und nachteilen behandeln, aber ich denke, der grundgedanke sollte verständlich sein


@winklernorbert
manche gegenden in wien oder anderen städten werden auch beim ausbau vernachlässigt, vor allem da dort die erschließung durch UPC oder andere lokale kabelanbieter schon längst erfolgt ist ... wer jedoch die zB. bei UPC gewählte technologische umsetzung ablehnt, dem bleiben oft auch keine anderen alternativen als DSL mit geringer bandbreite

wäre ja eingendlich auch richtig dass der Staat für die Infrastruktur sorgt und dann Leitungen an die Anbieter wie Tele2, UPC und Telekom vermietet. Dann hätte jeder Anbieter die gleichen Bedienungen. Das würde auch generell dem Kunde helfen, da dann auch der Kundensupport wichtiger für diese Anbieter wäre um damit zu Punkten. Das würde uns dann allen zu gute kommen.
Aber naja wofür Kopf zerbrechen, hat eigendlich eh kein Sinn

winklernorbert hat geschrieben: dass es langsam alternativen gibt die wirklich noch was an der Lage ändern und Glasfaser verlegen.

sry, aber ich musste mal wirklich lachen... zeig mir bitte mal am land wo sowas passiert? richtig, sehr sehr sehr wenige machen was ...

in machen gebieten wird LTE teilweiße abhilfe schaffen .. aber das ist leider auch kein allzweckmittel.

hmm, irgendwie hatte der staat bereits ein unternehmen dass sich darum gekümmert hat...wollen wir das nun wieder?
bei der privatisierung hatte man die möglichkeit die telekom in infra und service aufzusplitten, diese hat man nicht genutzt, ob es jetzt geschickt ist sich dieser sache anzunehmen..ich weiß nicht

wo drückt aktuell der schuh? wofür genau werden diese bandbreiten benötigt, welches interesse hat der staat (also wir) diese bandbreiten zur verfügung zu stellen?

greets

Sin10 hat geschrieben:sry, aber ich musste mal wirklich lachen... zeig mir bitte mal am land wo sowas passiert? richtig, sehr sehr sehr wenige machen was ...
...

In den Städten siehts oft auch nicht viel besser aus (und ich rede jetzt nicht von Landeshauptstädten, denn da gehts oft eh einigermaßen)...

ich weiß dass es eher nur selten der fall ist aber bei uns in der stadt wurde wie schon gesagt vom Kabel TV Anbieter Landeck EAH Glasfaser verlegt. Dieser ist gerade dabei den ganzen Bezirk mit Glasfaser zu versorgen, auch Dörfer mit nur 800-1100 Einwohner. Und das wird langsam peinlich dass es eine Firma mit nur 50 Beschäftigten schafft so ein Netz aufzubauen und das noch in großem Umfeld weil bei uns gibt es sehr viele Täler und das sind rießige Strecken zu bewältigen. Und die Telekom schaffts eben nicht. Was ich so mitbekommen habe, braucht die Telekom auch nicht hoffen dass sie Adern der Leitung mieten können.

Sin10 hat geschrieben:

winklernorbert hat geschrieben: dass es langsam alternativen gibt die wirklich noch was an der Lage ändern und Glasfaser verlegen.

sry, aber ich musste mal wirklich lachen... zeig mir bitte mal am land wo sowas passiert? richtig, sehr sehr sehr wenige machen was ...

in machen gebieten wird LTE teilweiße abhilfe schaffen .. aber das ist leider auch kein allzweckmittel.

winklernorbert hat geschrieben:Was ich so mitbekommen habe, braucht die Telekom auch nicht hoffen dass sie Adern der Leitung mieten können.

Siehst Du, genau da haben wir die Schieflage des Systems: die TA muß ihr Netz pflegen, weiter ausbauen, für kleines Geld jeden Alternativen darüber laufen lassen und rein private Betreiber können sich die "Untermieter" aussuchen.

Meiner Meinung nach sollte gleiches Recht für alle gelten; ganz wie beim Telefon, wo jedes Netz in alle Netze rufen können muß und die Betreiber untereinander abzurechnen haben.

winklernorbert hat geschrieben:ich weiß dass es eher nur selten der fall ist aber bei uns in der stadt wurde wie schon gesagt vom Kabel TV Anbieter Landeck EAH Glasfaser verlegt. Dieser ist gerade dabei den ganzen Bezirk mit Glasfaser zu versorgen, auch Dörfer mit nur 800-1100 Einwohner.

das glaube ich nicht, Tim.
und dann auch nur wenn eben auch entsprechend öffentliche Unterstützung fliesst.
und im Tiroler Oberland natürlich auch noch mit entsprechend anderen Unterstützungen ... weil da würde man von einem von Ausserhalb nicht mal was nehmen selbst wenn er es verschenken würde.

Und das wird langsam peinlich dass es eine Firma mit nur 50 Beschäftigten schafft so ein Netz aufzubauen und das noch in großem Umfeld weil bei uns gibt es sehr viele Täler und das sind rießige Strecken zu bewältigen.

ja, die anderen LWL Projekte da oben waren ja alles so sehr von Erfolg gekrönt ...

Und die Telekom schaffts eben nicht. Was ich so mitbekommen habe, braucht die Telekom auch nicht hoffen dass sie Adern der Leitung mieten können.

du, das TKG gilt für alle. Wenn die Voraussetzungen stimmen dann kann da jeder andere Diensteanbieter ran ans LWL.

Storch32 hat geschrieben: .....für kleines Geld jeden Alternativen darüber laufen lassen.

Ganz so sehe ich das ja nicht, A1 verlangt z.B. für einen up to 8192/768 naked ADSL Zugang von den Alternativen im Normalfall EUR 16,03 exkl. MWSt.

Jetzt hat A1 eine Endkunden-Aktion um EUR 17,90 für das selbe Produkt aber inkl. MWSt. (zur Zeit bekommen auch Alternative einen noch etwas günstigeren EK).

Beim Verkauf der Dienste an Alternative entfällt der upstream, das Billing + Inkasso, der 1st Level Support und es gibt auch keine Entgänge wegen Insolvenzen von Endkunden usw.

Und bei der TASL Vermietung benötigt A1 weder CPE, DSLAM, Strom, usw. usw.

A1 macht IMHO mit UPC, TELE2 usw. mehr Gewinn als mit seinem Residentalmarkt.

TheSimpsons hat geschrieben:....

A1 macht IMHO mit UPC, TELE2 usw. mehr Gewinn als mit seinem Residentalmarkt.

Das glaube ich nur wenn ich Zahlen sehe.

Sorry evtl. falsch ausgedrückt, ich meinte natürlich nur den Festnetzbereich, aber hier reden wir ja vom Festnetz.
Und ich meine Gewinn nicht Umsatz !

A1 Carrier (diejenigen die den bösen Mitbewerbern alles verkaufen)
und
A1 Business Solutions (die Lösungen und nicht nur Leitungen verkaufen)

waren vor einigen Jahren die einzigen die Gewinne verbuchten, die aktuelle Entwicklung kenne ich allerdings nicht.

Das wollen natürlich viele Leute und dadurch wird die Telekom auch extrem viel Kunden verlieren.

Man muss immer rechnen was kostet ein Glasfaserbündel und wie viel Grundgebühr kommt rein und das wichtigste wie erkläre ich das den Investoren.

die herstellung der infrastruktur sollte durch die öffentliche hand erfolgen und dann an die privaten anbieter zu gleichen konditionen weiterverkauft werden - die privaten anbieter können dann ihre individuellen produkte schnüren ...

Die letze Meile kann sich eh schon jeder Mieten nur schaue mal wie viele das machen?
Wenn man sich das Private Eisenbahnnetz in UK anschaut bin ich froh das wir noch die ÖBB PVA haben.
Selbst mit der Westbahn gibt es genau (Tarif) Probleme!

bei der privatisierung hatte man die möglichkeit die telekom in infra und service aufzusplitten, diese hat man nicht genutzt, ob es jetzt geschickt ist sich dieser sache anzunehmen..ich weiß nicht

Zb schaue mal was die ÖBB Infra macht die stellt auch Strecken einfach so ein und verlegt sie auf den Bus.

Und das wird langsam peinlich dass es eine Firma mit nur 50 Beschäftigten schafft so ein Netz aufzubauen und das noch in großem Umfeld weil bei uns gibt es sehr viele Täler und das sind rießige Strecken zu bewältigen. Und die Telekom schaffts eben nicht.

Ja weist du was so ein Glasfaser ausbau kostet? Na hossa das ist ein Projekt wo man noch lange (Grundgebühr) abzahlen kann bevor sich das gerechnet hat.

Naja, trotzdem ist es nunmal so dass der Kabelbetreiber dort Glasfaser ausbaut. Ganz egal ob mit Förderung oder nicht. Nach und nach wird das der Telekom mit ihrem alten Kupfernetz zum Verhängnis. (Früher oder später werden auch am Land Alternativen entstehen. Allerspätestens wenn 8 Mbit nicht mehr für den Hausgebrauch ausreichen wird was passieren. Und die meisten Leute geben sich auch mit Funk zufrieden).
Ganz ehrlich, ich sehe für den A1-Festnetzsektor, was die Zukunft betrifft, schwarz. Überall wo's möglich ist (und die Geschwindigkeit von A1 nicht mehr ausreicht) werden die Leute auf's TV-Kabel umsteigen. Im Gegensatz zum Kupferkabel ist da das Potential nämlich noch längst nicht ausgeschöpft. Und ein Kabelnetz gibt es in fast jeder Kleinstadt. Alleine von den Kunden am Land wird man nicht leben können. Ich hoffe das Beste für A1, aber die Rahmenbedingungen sind alles andere als gut.