MTU, MRU, TTL etc Systematik am Speedtouch 510?

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MTU, MRU, TTL etc Systematik am Speedtouch 510?

Beitragvon weisshaeupl » Sa 04 Nov, 2006 20:56

Da ich nicht Besseres zu tun habe :? , will ich beim Speedtouch 510 nach firmwareupdate die Netzwerkpaketgrößenparameter einstellen, früher unter älteren Windowsversionen mit DFÜ-Speed.

Ich nehme an, die relevanten Einstellungen sind in

[ ppp.ini ]
.......
ifconfig intf=Internet dest=atm_Internet accomp=enabled mru=1500
........

[ ip.ini ]
.......
ifconfig intf=loop mtu=65535 group=local
ifconfig intf=LocalNetwork mtu=1500 group=lan linksensing=disabled
......
config forwarding=enabled redirects=enabled netbroadcasts=disabled ttl=64 fraglimit=64 defragmode=enabled addrcheck=dynamic

Entspricht MRU dem, was in DFÜ-speed MTU war? Habe mittels unfragmentiertem Pingen vom Client zum 10.0.0.138 mit sinkender Paketgröße einen Wert von 1472 erhalten, ab dem nicht mehr fragmentiert wird. Beim Pingen auf eine Internetadresse z.B. www.wien.at komme ich auf nur eine Größe von 1442, die unfragmentiert durchgeht.

Sollte man die Werte von 1500 ändern?

Ist im statement ifconfig intf=loop mtu=65535 der Wert dasselbe, das im DFÜ-Speed als RWIN bezeichnet wurde? Als Empfehlung gab´s dort (RWIN-40)*ganze Zahl, für LAN in der Gegend von 30000.

Sollte man das umstellen?

ttl=64 würde bei gleicher Bedeutung der Empfehlung von DFÜ-Speed entsprechen.

Oder ist das Ganze völlig wurscht, was ich dort einstelle, da ohnehin irgendein Optimum ausgehandelt wird?

mfG
Viktor




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Beitragvon superracer » So 05 Nov, 2006 06:25

>Entspricht MRU dem, was in DFÜ-speed MTU war?

sozusagen. bei normalem ethernet kannst du nur einstellen, mit welcher größe du maximal senden kannst, daher maximum transmit unit. bei ppp werden derartige parameter negotiiert, d.h. du sagst der anderen seite, welche größe du maximal empfangen kannst, daher maximum receive unit.

>Habe mittels unfragmentiertem Pingen vom Client zum 10.0.0.138 mit sinkender Paketgröße einen Wert von 1472 erhalten, ab dem nicht mehr fragmentiert wird.

logisch, da ist nur ethernet dazwischen, und du mußt 28 bytes an headern dazurechnen, gibt mtu 1500.

>Beim Pingen auf eine Internetadresse z.B. www.wien.at komme ich auf nur eine Größe von 1442, die unfragmentiert durchgeht.

hier kommen noch ein paar header mehr dazu, und wenn die tunnel-software aufs DF-flag der eingepackten pakete schaut und dieses übernimmt, tritt dieser effekt auf.

>Ist im statement ifconfig intf=loop mtu=65535 der Wert dasselbe, das im DFÜ-Speed als RWIN bezeichnet wurde?

nein, das ist die mtu des loopback-interfaces, welches physikalisch nicht existiert und somit auch keine physikalische grenze bzgl mtu hat. rwin ist ein tcp-parameter und hat nur auswirkungen auf die hosts, die die endpunkte einer tcp connection bilden (nicht auf routern dazwischen).

>Oder ist das Ganze völlig wurscht, was ich dort einstelle, da ohnehin irgendein Optimum ausgehandelt wird?

jein. pmtu discovery existiert, funktioniert in der praxis aber nicht zuverlässig und verursacht üblicherweise mehr probleme als es löst. falls du ohne pmtu discovery auch mit großen paketen drüberpingen kannst, fragmentiert das ding richtig (was leider nicht selbstverständlich ist), und ändern von mtu/mru ist ein reiner performance tweak. allerdings müßtest du dann die mtu auf deinem pc umstellen, auf dem router hat das wenig sinn (weil der ja schwer verhindern kann, daß er vom pc pakete bekommt, die ihm zu groß sind).
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Beitragvon weisshaeupl » So 05 Nov, 2006 14:05

allerdings müßtest du dann die mtu auf deinem pc umstellen, auf dem router hat das wenig sinn (weil der ja schwer verhindern kann, daß er vom pc pakete bekommt, die ihm zu groß sind).


Danke erst einmal für die ausfühliche Antwort!

Ist damit die Quintessenz wie folgt?

Am Speedtouch ist die Einstellung von MRU egal, solange der Wert größer ist als die vom Client verschickten Pakete. Würde ich MRU am Speedtouch kleiner einstellen, würde ich damit Pakete fragmentieren, die sonst nicht fragmentiert würden.

Auf den Clients sollte man eine MTU von 1442 oder kleiner einstellen, zusätzlich noch RWIN etc wie von DFÜ-speed empfohlen. Das verhindert oder vermindert Fragmentierung und erhöht damit möglicherweise den Durchsatz der Daten.

Ich hatte vor Jahren ADSL von T-online, Leitung aber auch über die Telekom, da gingen bestimmte Websites überhaupt nicht ohne Runterschrauben der MTU in den Clients, allerdings weiß ich nicht mehr, wie die Werte waren. Jetzt bei Eunet=Etel habe ich ein solches Problem nie gehabt auch nicht noch früher bei der Firma Ping.

Seltsamerweise liest man in manchen Empfehlungen in Foren, man sollte die MTU auf 900 runterschrauben, was mir doch ein wenig übertrieben vorkommt.

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Beitragvon superracer » So 05 Nov, 2006 22:20

> Am Speedtouch ist die Einstellung von MRU egal, solange der Wert größer ist als die vom Client verschickten Pakete. Würde ich MRU am Speedtouch kleiner einstellen, würde ich damit Pakete fragmentieren, die sonst nicht fragmentiert würden.

richig.

> Auf den Clients sollte man eine MTU von 1442 oder kleiner einstellen, zusätzlich noch RWIN etc wie von DFÜ-speed empfohlen. Das verhindert oder vermindert Fragmentierung und erhöht damit möglicherweise den Durchsatz der Daten.

richtig. (wobei derartige tweaks ihren nutzen maximal im einstelligen prozentbereich haben und somit mMn den aufwand nicht wert sind.)

> Ich hatte vor Jahren ADSL von T-online, Leitung aber auch über die Telekom, da gingen bestimmte Websites überhaupt nicht ohne Runterschrauben der MTU in den Clients, allerdings weiß ich nicht mehr, wie die Werte waren.

die üblichen grunde für solche effekte sind nicht funktionierende fragmentierung eines routers auf der strecke, oder fehlschlagende pmtu discovery (welche am "client" deaktiviert werden müßte)
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