>"...Und der Dritte meinte, dass das Privat gar nicht geht, weil das andere Ende diese Bündelung auch unterstützten müsste..."
also der dritte professorino kommt der wahrheit am nächsten... bei der privaten machbarkeit liegt er ein wenig schief. doch bevor wir weiterdiskutieren, eine kleine eichung unsres jargons (s.a. die ausführungen von w1):
1. load balancing
das, was man gemeinhin als load balancing bezeichnet ist, ein connection based "bonding", beachtet die anführungszeichen. der router ordnet nach irgendeinem algorithmus (round robin, gewichtetes würfelspiel wwi.) jeder vebindung einen wan-link zu, sodaß für den user der eindruck der bündelung ensteht, wenn er mit einem rechner hinreichend viele verbindungen aufbaut. also mal angenommen man hat 4 inet-zugänge mit 2, 3, 4 und 6 Mbps und baut mit einem rechner 1500 verbindungen auf. dann rennen bei einem gewichteten algorithmus über den ersten link ~200 verbindungen, über den 2. ~300, über den 3. ~400 und über den 4. ~600 verbindungen (ingesamt sind 4 verschiedene ips im spiel) und man hat das gefühl, *insgesamt* mit 15 Mbps "gebündelt" runterzuladen. wenn man jedoch nur eine verbindung aufbaut, dann wählt der router gem. des eingstellten algorithmus irgendeinen wan-link aus, und die verbindung rennt mit der bb dieses links, in unsrem beispiel wären das also max. 6 Mbps.
load balancing braucht keine unterstützung der gegenstelle und ist auch geeignet, wenn links mit verschiednen bbn und latenzen im spiel sind.
2. mlppp
mlppp ist ein packet based bonding. d.h. es werden mehrere wan-links zu einem logischen link zusammengefaßt, der dann natürlich auch nur eine ip hat, die verschieden ist von den ips der einzelnen links. mlppp braucht die unterstützung der gegenstelle und ist nicht geeignet, wenn links mit verschiedenen bbn/latenzen im spiel sind. real sieht man den unterschied am besten, wenn man nur eine verbindung aufbaut. angenommen man hat 4 inet-zugänge mit je 6 Mbps (und halbwegs gleichen latenzen), dann wird man mim mlppp beim aufbau von nur einer verbindung vielleicht 18-20 Mbps (die bbn sind wegen dem overhead nicht streng additiv, mit zunehmender anzahl der gebündelten links verliert man immer mehr), beim load balancing hingegen nur 6 Mbps kriegen.
>"...Also ich bräuchte dann einen VPN Router und zwei Modems..."
ja. ich verwend im einfachsten fall ein mikrotik rb450g und 2 st546v6 und wähl mit dem tikerl 2x (pptp) und 1x (mlppp/pppoe) ein. im normalfall verwend ich einen cisco 1841er mit 2 dsl-hwics, der dann auch einwählt. hat den vorteil, daß ich am cisc den atm 8.36 (aontv) überwachen und das mlppp automatisiert deaktivieren kann, wenn frauchen die glotze anwirft. dann hab ich nämlich nicht mehr 2 x 6Mbps auf beiden leitungen, sondern nur noch 2 Mbps + 6 Mbps, und das is nixi gutt fürs mlppp. hab ich das schon erwähnt?
>"...Müsste da nicht den Provider miteinbinden?..."
nicht den provider, sondern die gegenstelle. die gegenstelle kann ein provider sein, das ist aber kein technisches must. du kannst die ganze gschicht auch aufziehen, indem du bei einem hoster deine spielzeuge deponierst und dort die gegenstelle für die bündelung aufziehst. privat-mlppp sozusagen...
>"...Wenn man 2 Provider einsetzt so wie ich 1x Kabel und 1x UMTS eigentlich nicht..."
dann isses eh kein mlppp. und man kann durchaus verschiedene provider einsetzen (s.o.). ein lieber freund hat einen zugang von telematica, einen von xpirio und die bündelung erfolgt bei ascus. und wenn wir unsre zugänge tauschen, dann hab ich seine zugänge von telematica und xpirio + die bündelung bei ascus, und er hat halt meine zugänge von ascus.
lg
zid