So schnell wie in Ruanda

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Re: So schnell wie in Ruanda

Beitragvon Starvirus » Di 24 Feb, 2015 07:54

MaisonBlanche hat geschrieben:Naja, die Koax-Kabel sind nun einmal zu einer Zeit entstanden als es das Internet noch nicht gab. Zumal diese ja auch meistens von privaten Firmen aufgebaut wurden. Man kann also hier nicht unbedingt von einem Versagen der Politik sprechen. Das sind einfach Gegebenheiten die man hinnehmen muss.

Nur was mit A1 bzw. der Telekom Austria (damals noch der Post) nach dem EU-Beitritt passiert ist, sollte mal hinterfragt werden. Gerade in einem Land wie Österreich, in dem die Topografie äußerst schwierig ist, und die Bevölkerung sehr zerstreut lebt, sollte es eigentlich einen staatlichen Anbieter von Telekommunkationsinfrastruktur geben. Die Bundesländer kapieren das langsam wieder, aber es wird noch ein weiter Weg sein, bis wirklich alle Haushalte und Unternehmen die Versorgung haben wie man sie aus der Schweiz oder Schweden kennt. Die Schweden sind da sowieso ganz eigene Wege gegangen. Aber das ist jetzt wieder eine andere Geschichte :)

Es ist jedenfalls ein Armutszeugnis für (angeblich) eines der reichsten Länder der EU, dass man hier oftmals auf Mobilfunk angewiesen ist, um das Internet vernünftig nutzen zu können.


Ich sehe hier schon ein Versagen der Politik. Es hat Jahrzehnte gebraucht bis die A1 per Gesetz gezwungen wurde die Glasfaserinfrastruktur was durch Steuergelder querfinanziert wurde kostenneutral weiter zu geben.

Aber die Blockade fängt schon weiter an in OÖ z.B. Die Energie AG öffnet sich schön langsam den Privatkunden nur von der Linzag keine Spur. Die beiden besitzen alleine schon soviele LWL Verbindungen das man sehr großflächig FTTB betreiben kann oder sogar FTTH. Diese Leitungen wurden auch alle querfinanziert durch Steuergelder.

Ă–sterreich hat viel LWL Infrastruktur nur sind diese durch diverse Lobbys geschĂĽtzt und haben den Schutzherren Ă–VP & SPĂ–.
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Re: So schnell wie in Ruanda

Beitragvon Schiwi » Mi 25 Feb, 2015 18:21

MaisonBlanche hat geschrieben:
...
Aber was auch noch dazu kommt: In der Schweiz ist die dortige Telekom (Swisscom) bei weitem nicht so arrogant wie A1. Man tut sich mit anderen Anbietern zusammen und treibt den FFTH-Ausbau massiv voran. Während man bei uns ewig über die Kosten herumjammert, wird es dort einfach gemacht. Und das obwohl die Verbindungen dort eigentlich jetzt schon durchgehend gute Geschwindigkeiten aufweisen.

......


Du kannst mir das sicher sagen warum da gerade A1 dran schuld ist und nicht die anderen Anbieter.
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Re: So schnell wie in Ruanda

Beitragvon ykä » Fr 27 Feb, 2015 00:05

Frage:

Falls wirklich nichts schnelleres ĂĽber Kabel kommt, kann man an einem LTE Zugang einen Server betreiben?
Was ich damit meine, gibt es da auch die Möglichkeit einer fixen IP Adresse, Zugang über VPN, ssh, etc?

Servus,

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2 x E2000 WLAN router mit dd-wrt
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Re: So schnell wie in Ruanda

Beitragvon Slavi » Fr 27 Feb, 2015 08:56

Bei Drei bekommst bei LTE auf Wunsch natürlich gegen Bares eine Fixe IP, Server Betrieb sollte möglich sein bzw. warum nicht ?
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Re: So schnell wie in Ruanda

Beitragvon jimbohne » Fr 27 Feb, 2015 10:26

Eine öffentliche IP kannst du dir gratis konfigurieren, dann sind alle Ports offen. Wenns eine fixe IP sein muss solltest du die gegen Aufpreis bekommen können.
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Re: So schnell wie in Ruanda

Beitragvon MaisonBlanche » Di 03 Mär, 2015 19:20

Schiwi hat geschrieben:Du kannst mir das sicher sagen warum da gerade A1 dran schuld ist und nicht die anderen Anbieter.


Ich habe jetzt leider keine gesicherten Quellen, aber ich habe schon oft gelesen dass A1 sich weigert Glas zu mieten. Sie bestehen angeblich auf Eigentum. Das ist natürlich für Kooperationen nicht förderlich und führt dazu dass z.B. nur wenige Meter neben einem Kupferverteiler eine Glasfaser der Energie AG liegt, aber nicht genutzt wird. A1 will jedoch (laut Gemeinde) eine eigene Leitung graben, was sie aber nicht machen, weil zu teuer. Im Dorf surft man derweil mit 1 MBit/s und Neuanschlüsse sind auch nicht mehr möglich weil alle Leitungen zwischen Wählamt und Hauptverteiler (nicht die zu den Haushalten) belegt sind. Hurra...
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Re: So schnell wie in Ruanda

Beitragvon Riddik » Di 03 Mär, 2015 20:05

Ich habe jetzt leider keine gesicherten Quellen, aber ich habe schon oft gelesen dass A1 sich weigert Glas zu mieten. Sie bestehen angeblich auf Eigentum. Das ist natürlich für Kooperationen nicht förderlich und führt dazu dass z.B. nur wenige Meter neben einem Kupferverteiler eine Glasfaser der Energie AG liegt, aber nicht genutzt wird.

Naja, in den Schmierblätter steht ja bald mal was. Aber auch wenn es so wäre - ich vesteh es. Ich würd auch nicht
meinen Backbone auf einen lokalen Provider basierend aufbauen. Wenn dem was einfällt gibts zoff und die ganze
Ortschaft ist dann offline......
Abgesehen mal das dann das CoreNet dem Provider geöffnet werden muss - mögliches Sicherheitsrisiko.
Weiters wirds auch um Kosten gehen und die Energie AG auch sicher net billig sein.... ist ja mit der Ă–BB nix anderes.

Also wie gesagt, verständlich.

Btw. wenn du glaubst die Swisscom ist anders, oder viel anders - dann täuscht du dich. Außer der Preis - diese Quietscherei
möchte ich bei uns sehen, wenn 2 Mbit 50 Euro im Monat oder für 5 Mbit 70 Euro kosten. ;) Und das da ein wesentlich
besseres Investitionskonstrukt aufgebaut werden kann, ist ebenso nachvollziehbar.
Es ist einfach die Geschichte die das Ganze geprägt hat und nicht ein einzelner Anbieter....
:ok:
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Re: So schnell wie in Ruanda

Beitragvon MaisonBlanche » Di 03 Mär, 2015 23:49

Naja, ich weiß dass 3 und UPC auch bei der Energie AG Leitungen gemietet haben. (UPC versorgt z.B. damit in Oberösterreich die einzelnen Kabelnetze in den Gemeinden, was dazu führt dass A1 Kunden am Land verliert, die ja, wie vorhin beschrieben oft nicht ausbauen weil die Grabungskosten zu teuer sind. Im Endeffekt schaden sie sich in manchen Gegenden selbst. Ich glaube dass man in der Zentrale in Wien gar nicht so mitbekommt was sich da am Land abspielt. Auch die Konkurrenz durch die WLAN-Internet-Anbieter wird meiner Meinung nach unterschätzt. Ich kenne Orte da sieht man an jedem zweiten Haus eine WLAN-Antenne).

Was ich aber eigentlich sagen wollte: Alle beschweren sich immer über die hohen Kosten beim Netzausbau, aber kooperieren will man auch nicht. Gerade im Festnetzbereich und bei der jetzigen finanziell stark angeschlagenen Situation von A1 würde es am meisten Sinn machen. Ich denke schon dass da statt kaufmännischen Entscheidungen oft auch firmenpolitische oder firmenphilosophische Entscheidungen eine Rolle spielen. Aber da das alles nur auf Hörensagen und Beobachtungen aufgebaute Spekulation ist, bin ich auch schon ruhig ;)

Aber klar, hauptsächlich hat es geschichtliche Gründe warum sich das alles so entwickelt hat wie es heute ist.
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