Das geht ja ab hier
Na, mit was fange ich hier an. Hebeln wir mal die Illusion auf, das ein kleiner ISP an die große Universaldienstwolke Geld abzuliefern hat. Ich hab euch die Grenze mal fett markiert.
Universaldienstfonds
§ 32. (1) Die Regulierungsbehörde hat bei Bedarf einen Universaldienstfonds einzurichten und zu verwalten. Der Fonds dient der Finanzierung des Universaldienstes (§ 31 Abs. 1). Über die Tätigkeiten und Leistungen des Universaldienstfonds ist jährlich ein Geschäftsbericht zu veröffentlichen, in dem die Nettokosten unter Berücksichtigung von Marktvorteilen und die auf die einzelnen Beitragspflichtigen entfallenden Anteile dargelegt werden.
(2) Betreiber von Telekommunikationsdiensten, die einen Jahresumsatz von mehr als 5 000 000 Euro aus dieser Tätigkeit haben, haben nach dem Verhältnis ihres Marktanteils zur Finanzierung des Universaldienstfonds und zur Finanzierung der Fondsverwaltung beizutragen (Universaldienstleistungsabgabe). Der Anteil bemisst sich nach dem Verhältnis ihres Umsatzes zur Summe des Umsatzes der Beitragspflichtigen auf dem jeweiligen sachlich relevanten Markt im Geltungsbereich dieses Bundesgesetzes.
Bei mehr als 5.000.000 Euro hat man dann auch schon andere Sorgen als das Überschreiten der Kleinstunternehmerregelung (Doppelte Buchhaltungspflicht etc.). Bei 100 zahlenden Kunden reden wir hier von 36.000 Euro pro Jahr Umsatz, wobei die in einem kleinen Dorf kaum zu erreichen sind. Ich würde hier eher von 8 Kunden pro KV ausgehen, das sind dann 40 Kunden in einem Kuhdorf. Für 19,90 verkaufst den Spass nicht, wozu auch ... man hat hier ein neues Monopol. Die Preisgestaltung startet bei 30 Euro.
Was die Kapitalisierung betrifft, ein KV Umbau kostet nicht die Welt (1.100 für den Schaltschrank inkl. Sockel, 800 Euro für den DSLAM, 300 Euro für Telco 50 Kabel + Rangierfeld, 200 Euro für USV, 100 Euro für Erdung, 200 Euro aufwärts für Strom je nach Gegebenheit, 28 Euro für Bewilligung, ...).
Teurer wird schon der Backboneanschluss. Hier gibts Modelle von 5.000 bis 30.000. Glasfaserausbau am Land kostet kaum was, weil im Bereich der empfohlenen Streckenführung (Gehsteig) nichts außer Acker vorzufinden ist. Grabungskosten ca. 1-2 Euro pro Meter, Leerrohr 1,4 Euro pro Meter, GF 0,6 Euro pro Meter. Teuer werden nur die Unterflurschächte alle 100m und das Spleissen der Leitungen. Richtig teuer wirds, sobald man Richtung Ortskern kommt, hier muss der Asphalt geschnitten/gefräst werden was noch relativ günstig ist, teuer wird das ordnungsgemäße Asphaltieren, dass muss man machen lassen weil man sonst mit dem nächsten Winter und den Frostschäden Probleme bekommt. Hier kommt man auf 30 Euro/m bei ner 30cm Künette.
Bzgl. Anbieten von abgesetzten DSLAMs würde ich nochmal die Recherche des Bescheids der RTR vorschlagen siehe
http://www.rtr.at/de/pr/PI07092010TKder willst multihomen und so?
Natten wie das diverse Communityprojekte machen geht nicht, da hast ein rechtliches Problem. Brauchst schon je eine offizielle IP-Adresse pro concurrent user.
Finanzamt nicht vergessen.
Einkommenssteuer und Nova fürn im Ausland gekauften Kübel, mehr wollen die Jungs nicht
Hast du im Entbündelungsvertrag vielleicht überlesen, da gibt es was bzgl. finanzieller Sicherstellung die die TA verlangen kann.
Man muss eine Versicherung vorweisen, die mit ich glaub 1.000.000 war das haftet. Das ist nicht die Welt, meine Motorrad-Versicherung haftet glaub ich für 16.000.000
Aber vorher musst du die Kunden zu dir bringen (Bindefristen!) die mit 19,90 von der TA nicht genug haben UND wo du bessere Leistungen bieten kannst. Selbst dann blieben dir bei den 19,90 nur grob 10,- pro Monat/Kunde zur Deckung aller Kosten.
Genau das ist der Kernpunkt. Die meisten sind mit 1MBit zufrieden, selbst wenn diese nur 12h pro Tag funktionieren. Optimalerweise sucht man sich eine Gemeinde aus, welche über kein Breitbandinternet verfügt (8km vom Wählamt entfernt aber nur 500m zum nächsten GF Knoten).
Ich möchte dir das Projekt nicht madig reden, deshalb würde ich gerne mal die Berechnung sehen.
Ans Geld darfst hier eh nicht denken, weil dann ists besser wenn man gar nichts tut und das ganze WE Starcraft 2 zockt (Würde mittlerweile sogar funktionieren, weil mein I-Net seit 2 Wochen astrein funktioniert).
ich bin mir ziemlich sicher dass ich das so in einer (aktuellen) anschalterichtlinie gelesen habe, zum einen soll damit verhindert werden dass outdoor dslams über multiplex adsl anstatt mit glasfaser angebunden werden
Selbst ohne die letzte Novelle konntest Outdoor-DSLAMs ohne Probleme mit ADSL Bonding anbinden. Problematisch war, so wie ich das recherchiert/gelesen habe das Nutzen der unteren Frequenzträger mit erhöhter Sendeleistung, weil diese die ADSL Zugänge aus dem Wählamt gestört haben. Dito mit synchronen Zugängen, diese haben ja auch Frequenzen des Download-Bereichs genutzt und durch ihren Upload somit die Download Frequenzen der ADSL Zugänge gestört.
eigentümer bleibt in absehbarer zeit die telekom
Das bleiben Sie auch in Zukunft, die RTR regelt nur wie die bestehende Infrastruktur von anderen Interessenten genutzt werden darf, nicht mehr und nicht weniger. Das kann man als Enteignung oder späte Gerechtigkeit sehen, alles eine Frage des Standpunkts und der Sichtweise. Es geht hier nicht um ein TA-Bashing.
Stefan Hedenig hat geschrieben:Nein die müssten alle auf adsl verzichten UND es müssten extra Anschalterichtlinien für diesen einen KV verhandelt werden... Ein ding der unmöglichkeit.
Gibt seit 07.09.2010 eine neue Entscheidung.